Volltext: Festgabe für Alexander Frick zum 75. Geburtstag

nes Peter von Gurtenalp — Johannes der Witwin Sohn 
an Müseschen — Niklaus, Klausen Sohn, von Gurten- 
alp.» Nur zwei werden in der Urkunde mit dem Fami- 
liennamen angeführt: Peter Rügler und Johannes Gap- 
pazol. Diese Urkunde ist im Zusammenhang mit den 
Taufnamen im Jahrzeitbuch sehr interessant. Wir 
sehen, welche Namen schon damals gebräuchlich 
waren und wie dieselben Taufnamen noch heute vor- 
kommen, also, wie alt sie sind. 
Aus Taufnamen entstanden am Berg folgende Ge- 
schlechter: 
Eberle: aus Eberhart 
Frommelt: aus Frommhold 
Hilbe: aus Hildebert 
Jon: aus Johannes 
Lampert: aus Lampart od. Lambert 
Nigg: aus Nikolaus 
Ospelt: aus Oswald 
Sele: aus Basil 
Thöny: aus Antoni’? 
Diese Familiennamen sind wohl gar nichts anderes als 
«Vulgo», die damals aus den Taufnamen entstanden 
sind, und dann eben als Geschlechtsnamen den 
betreffenden Trägern geblieben sind. 
WALLISER-HEILIGE 
19) JBL/Ba. 2, S 113 f. 
20) Dr. K. Fritz: «Die alte und neue 
Heimat der Walser» (1930), 
Ss. 35 ff. 
Hans Kreis: «Die Walser» (1958), 
S. 200 ff. 
Paul Zinsli: «Walser Volkstum» 
(1968), S. 127 ff. 
Drei Heilige, die im Wallis grosse Verehrung genossen 
und noch geniessen, haben die Walser in ihre neue 
Heimat mitgenommen, nämlich: St. Theodul (Theodor) 
— St. Mauritz und St. Nikolaus. Während Theodul und 
Mauritius als eigentliche Walliserheilige feststehen, 
fragt man sich, was denn Nikolaus von Myra mit dem 
Wallis zu tun habe? 
Neben Theodut-und Mauritius, ist auch Nikolaus, spe- 
ziell in den Walsergebieten, ein gern gebrauchter Kir- 
chen- und Namenspatron. Mit Theodul (Wetterheiliger), 
war St. Nikolaus ein grosser Fürbitter in Gefahren des 
Hochwassers, der Bergbrüche und der Lawinen. Zu 
ihm, wie zu Theodul und Mauritz, hatten die Menschen 
im Wallis ein inniges Vertrauensverhältnis. Nach ihm 
wurde deshalb sogar ein Dorf: «St. Niklaus» und ein 
ganzes Tal: «Niklaustal» benannt, das man auf dem 
Wege nach Zermatt durchfährt.” 
Die Walser nahmen den Kult dieser drei Walliser-Heili- 
gen in ihre neue Heimat mit. So ist es erklärlich, dass 
auch in Triesenberg «St. Nikolaus» zu den ältesten 
Taufnamen gehört und aus ihm sogar ein eigentliches 
Walsergeschlecht (Nigg) entstanden ist. 
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