nes Peter von Gurtenalp — Johannes der Witwin Sohn
an Müseschen — Niklaus, Klausen Sohn, von Gurten-
alp.» Nur zwei werden in der Urkunde mit dem Fami-
liennamen angeführt: Peter Rügler und Johannes Gap-
pazol. Diese Urkunde ist im Zusammenhang mit den
Taufnamen im Jahrzeitbuch sehr interessant. Wir
sehen, welche Namen schon damals gebräuchlich
waren und wie dieselben Taufnamen noch heute vor-
kommen, also, wie alt sie sind.
Aus Taufnamen entstanden am Berg folgende Ge-
schlechter:
Eberle: aus Eberhart
Frommelt: aus Frommhold
Hilbe: aus Hildebert
Jon: aus Johannes
Lampert: aus Lampart od. Lambert
Nigg: aus Nikolaus
Ospelt: aus Oswald
Sele: aus Basil
Thöny: aus Antoni’?
Diese Familiennamen sind wohl gar nichts anderes als
«Vulgo», die damals aus den Taufnamen entstanden
sind, und dann eben als Geschlechtsnamen den
betreffenden Trägern geblieben sind.
WALLISER-HEILIGE
19) JBL/Ba. 2, S 113 f.
20) Dr. K. Fritz: «Die alte und neue
Heimat der Walser» (1930),
Ss. 35 ff.
Hans Kreis: «Die Walser» (1958),
S. 200 ff.
Paul Zinsli: «Walser Volkstum»
(1968), S. 127 ff.
Drei Heilige, die im Wallis grosse Verehrung genossen
und noch geniessen, haben die Walser in ihre neue
Heimat mitgenommen, nämlich: St. Theodul (Theodor)
— St. Mauritz und St. Nikolaus. Während Theodul und
Mauritius als eigentliche Walliserheilige feststehen,
fragt man sich, was denn Nikolaus von Myra mit dem
Wallis zu tun habe?
Neben Theodut-und Mauritius, ist auch Nikolaus, spe-
ziell in den Walsergebieten, ein gern gebrauchter Kir-
chen- und Namenspatron. Mit Theodul (Wetterheiliger),
war St. Nikolaus ein grosser Fürbitter in Gefahren des
Hochwassers, der Bergbrüche und der Lawinen. Zu
ihm, wie zu Theodul und Mauritz, hatten die Menschen
im Wallis ein inniges Vertrauensverhältnis. Nach ihm
wurde deshalb sogar ein Dorf: «St. Niklaus» und ein
ganzes Tal: «Niklaustal» benannt, das man auf dem
Wege nach Zermatt durchfährt.”
Die Walser nahmen den Kult dieser drei Walliser-Heili-
gen in ihre neue Heimat mit. So ist es erklärlich, dass
auch in Triesenberg «St. Nikolaus» zu den ältesten
Taufnamen gehört und aus ihm sogar ein eigentliches
Walsergeschlecht (Nigg) entstanden ist.
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