Mehrverbrauch ausgerichtet, wobei sich offenbar
wenige Gedanken machen, wie das mit dem Land-
schaftsverbrauch weitergehen soll. Diese Fakten,
deren Einwirkungen und die doch düsteren Zukunftsvi-
sionen werden in der Tagespolitik eher verdrängt. Sie
müssten aber staatspolitisch im Kleinstaat ohne grös-
sere Ressourcen bedenklich stimmen.
Wäre es nicht erstrebenswert, mit Teilbeträgen der
entfallenden materiellen Verpflichtungen des souverä-
nen Staates, ethische, gesellschaftspolitisch bedeut-
same Akzente zu setzen? Als eine mögliche, in diesem
Sinne konstruktive wie aktuelle Idee unterbreitete die
LGU in ihrer Vernehmlassung vom 30. März 1982 zum
Bericht der Selbstdarstellung Liechtensteins den Vor-
schlag für die Schaffung eines «Liechtensteinischen
Institutes der alpinen Landschafts- und Umweltfor-
schung».
WAS SPRICHT FÜR
EIN ALPINES
FORSCHUNGS-
INSTITUT?
Im alpinen Raum lassen sich in den vergangenen Jahr-
zehnten zunehmende Konflikte wegen Nutzungsüber-
lagerungen und wegen Erreichung, fallweise Uber-
schreitung, von Kapazitätsgrenzen beobachten. Bei
der künftigen Entwicklung des Alpenraumes wäre die-
ser vermehrt in seiner ökologischen Bedeutung und
Einheit zu sehen. Die möglichst intakte Erhaltung und
Gestaltung des Alpenraumes und damit der Schutz vor
Naturgefahren (auch unter den Aspekten des Waldster-
bens) wird von elementarem Überlebensinteresse sein.
Es mangelt zwar nicht an Organisationen, Verbänden
und Vereinigungen etc., die sich in teils wissenschaft-
lichen oder politischen Ebenen (z.B. Europarat, Arge
Alp, Euregio Alpina, Int. Naturschutzkommission —
IUCN, UNESCO, CIPRA, Man and Biosphere — MAB,
etc.) mit diesen Fragen befassen. Was jedoch fehlt, ist
eine integrierende zusammenführende Institution, die
im parteien-, behörden- und verbandsfreien Raum die
Landschaftsschutzproblematik im Alpenraum zum
Gegenstand aufgefächerter Forschung und entspre-
chenden Wirkens macht.
Liechtenstein liegt an einer verkehrsgeographischen
Schaltstelle im Alpenbogen. Das Land ist klein und
übersichtlich; dennoch ist es mit den gleichen Proble-
men wie die anderen Alpenstaaten behaftet:
Es zeigen sich die üblichen Agglomerationstenden-
zen in den landwirtschaftlichen Gunstlagen (mit dem
sich verbindenden Siedlungsband von Triesen nach
Schaan und irreversiblen Kulturlandverlusten).
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