darauf zu achten, dass immer genug Öl in den «Tegeln»
war. Um zu diesen Tegeln zu kommen, musste er aber
unter dem Heiligen Grab hindurchkriechen. Von den
neun Kugeln in den Farben rot und blau, grün und gelb
hatten fünf ihren Platz vor der Darstellung des toten
Christus, drei hinter dem ersten Wolkenkranz, die letzte
unterhalb des Herzens Jesu.
Das Heilige Grab auf Dux in seiner ursprünglichen
Gestalt gehört der Vergangenheit an. In Kirchen, in
denen die Karwochenliturgie in der heutigen Form
gehalten wird, sind Heilige Gräber in der herkömm-
lichen Form auch kaum mehr zu gebrauchen. In der
Duxkapelle aber, in der die Kar-Liturgie wohl nie statt-
gefunden hat und auch heute nicht gehalten wird,
erfüllt das Verbliebene des Heiligen Grabes nicht nur
die Aufgabe, Zeuge einer vergangenen Zeit zu sein,
sondern gibt den Gläubigen als Andachtsbild in den
Kartagen Anregung, des Herrn und seines Leidens und
Sterbens für uns zu gedenken. Und als solches regt es
viele, gerade in den Kartagen zu einem Besuch der
Duxkapelle an.
Vom erwähnten Heiligen Grab in der St. Peterskirche ist
leider nur ein viel unbedeutenderer Rest vorhanden,
nämlich ein auf Holz gemaltes Tafelbild (Masse: 100x45
cm), das Christus im Grabe darstellt, auf einem Tuche
liegend, aber ohne weitere Figuren, etwa Engel, wie sie
das Heilige Grab auf Dux zeigt. Wann jenes Heilige
Grab in St.Peter zum letzten Mal aufgestellt wurde,
konnte ich nicht in Erfahrung bringen. Fiel es etwa dem
letzten Obergassbrand zum Opfer, von dem ja auch
St. Peter betroffen worden war?
Brief von lic. phil. Peter Jezler,
Hermatswil, vom 16. Dezember
1984 an Robert Allgäuer.
Durch einen freundlichen Hinweis
von Herrn Prof. Dr. phil. HR.
Sennhauser, Zurzach, ergab sich
Korrespondenz mit Herrn Peter
Jezler, Hermatswil, der 1982 am
Kunstgeschichtlichen Seminar
der Universität Zürich eine Lizen-
ziatsarbeit zum Thema «Oster-
grab und Depositionsbild» ver-
fasst hat und in seiner Disserta-
tion vorwiegend die mittelalterli-
che Entwicklung des Ostergrabes
Dehandeln wird. Seine beiden
Artikel, Bildwerke im Dienste der
dramatischen Ausgestaltung der
Osterliturgie — Befürworter und
Gegner. In: Von der Macht der
Bilder, Beiträge des C.l.H.A.-Kol-
loquiums «Kunst und Reforma-
tion», Leipzig 1983 und « . . . wie
ulenspiegel in der osternmettin
ein spil macht . . .», Realien zur
13. Historie der Strassburger
Ausgabe von 1515. In: Eulenspie-
gel-Jahrbuch, Band 24, Frankfurt
am Main, Bern 1984 (Mitautorin
ist Elke Jezler) sowie die in bei-
den Veröffentlichungen angeführ-
te wichtige, neuere Literatur zum
behandelten Thema konnte ich
nicht verarbeiten. Für Hinweise
und Informationen bin ich Peter
Jezler zu Dank verpflichtet.
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