Volltext: Festgabe für Alexander Frick zum 75. Geburtstag

darauf zu achten, dass immer genug Öl in den «Tegeln» 
war. Um zu diesen Tegeln zu kommen, musste er aber 
unter dem Heiligen Grab hindurchkriechen. Von den 
neun Kugeln in den Farben rot und blau, grün und gelb 
hatten fünf ihren Platz vor der Darstellung des toten 
Christus, drei hinter dem ersten Wolkenkranz, die letzte 
unterhalb des Herzens Jesu. 
Das Heilige Grab auf Dux in seiner ursprünglichen 
Gestalt gehört der Vergangenheit an. In Kirchen, in 
denen die Karwochenliturgie in der heutigen Form 
gehalten wird, sind Heilige Gräber in der herkömm- 
lichen Form auch kaum mehr zu gebrauchen. In der 
Duxkapelle aber, in der die Kar-Liturgie wohl nie statt- 
gefunden hat und auch heute nicht gehalten wird, 
erfüllt das Verbliebene des Heiligen Grabes nicht nur 
die Aufgabe, Zeuge einer vergangenen Zeit zu sein, 
sondern gibt den Gläubigen als Andachtsbild in den 
Kartagen Anregung, des Herrn und seines Leidens und 
Sterbens für uns zu gedenken. Und als solches regt es 
viele, gerade in den Kartagen zu einem Besuch der 
Duxkapelle an. 
Vom erwähnten Heiligen Grab in der St. Peterskirche ist 
leider nur ein viel unbedeutenderer Rest vorhanden, 
nämlich ein auf Holz gemaltes Tafelbild (Masse: 100x45 
cm), das Christus im Grabe darstellt, auf einem Tuche 
liegend, aber ohne weitere Figuren, etwa Engel, wie sie 
das Heilige Grab auf Dux zeigt. Wann jenes Heilige 
Grab in St.Peter zum letzten Mal aufgestellt wurde, 
konnte ich nicht in Erfahrung bringen. Fiel es etwa dem 
letzten Obergassbrand zum Opfer, von dem ja auch 
St. Peter betroffen worden war? 
Brief von lic. phil. Peter Jezler, 
Hermatswil, vom 16. Dezember 
1984 an Robert Allgäuer. 
Durch einen freundlichen Hinweis 
von Herrn Prof. Dr. phil. HR. 
Sennhauser, Zurzach, ergab sich 
Korrespondenz mit Herrn Peter 
Jezler, Hermatswil, der 1982 am 
Kunstgeschichtlichen Seminar 
der Universität Zürich eine Lizen- 
ziatsarbeit zum Thema «Oster- 
grab und Depositionsbild» ver- 
fasst hat und in seiner Disserta- 
tion vorwiegend die mittelalterli- 
che Entwicklung des Ostergrabes 
Dehandeln wird. Seine beiden 
Artikel, Bildwerke im Dienste der 
dramatischen Ausgestaltung der 
Osterliturgie — Befürworter und 
Gegner. In: Von der Macht der 
Bilder, Beiträge des C.l.H.A.-Kol- 
loquiums «Kunst und Reforma- 
tion», Leipzig 1983 und « . . . wie 
ulenspiegel in der osternmettin 
ein spil macht . . .», Realien zur 
13. Historie der Strassburger 
Ausgabe von 1515. In: Eulenspie- 
gel-Jahrbuch, Band 24, Frankfurt 
am Main, Bern 1984 (Mitautorin 
ist Elke Jezler) sowie die in bei- 
den Veröffentlichungen angeführ- 
te wichtige, neuere Literatur zum 
behandelten Thema konnte ich 
nicht verarbeiten. Für Hinweise 
und Informationen bin ich Peter 
Jezler zu Dank verpflichtet. 
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