inneres der um 1716 errichteten
Kapelle St. Maria zum Trost, Dux,
Schaan, mit aufgestelltem Heilig
Grab, von der Empore aus
gesehen.
Heilig Grab von Dux, eigentliche
Heiliggrabszene, Leichnam
Christi mit drei Engeln, rechts
unten Salbengefäss.
halle schuf. Doch Pfarresignat Ludwig Schnüriger von
Vaduz kam nach eingehenden Vergleichen von Stil und
Malweise zur Überzeugung, dass keiner von beiden als
Maler des Heiligen Grabes in Frage komme. Die beiden
Vorarlberger wären grössere Könner gewesen als der
Maler des Heiligen Grabes, dem unter anderem auch
anatomische Fehler unterlaufen seien. Also ein Unbe-
kannter. Und damit bleibt die Frage der Entstehungs-
zeit weiter offen. Ein Glück wäre es, wenn im Gemein-
dearchiv die Rechnung für das Heilige Grab auf Dux
gefunden würde. Diese trüge ja auch das Datum
Vielleicht ist in der Frage der Datierung die Herz-Jesu-
Darstellung ein Anhaltspunkt. Im Hochmittelalter war
die Herz-Jesu-Verehrung zu hoher Blüte gelangt. Dem
Niedergang folgte ein Neuanfang im 15. Jahrhundert
durch die Frömmigkeitsrichtung der Devotio moderna.
Aber ein eigentlicher Durchbruch erfolgte erst durch
die hl. Margareta Maria Alacoque (heiliggesprochen
1920). Herz-Jesu-Bruderschaften breiteten sich aus.
Aber das offizielle Rom blieb recht zurückhaltend. Erst
1765 gestattete Klemens XIll. den Bischöfen Polens
das Herz-Jesu-Fest mit Formular für Brevier und
Messe. Bald wurde es aber allgemein übernommen,
bis es Pius IX. 1856 für die ganze Kirche vorschrieb. Wir
dürfen also von jenem Jahr 1765 ausgehen und noch
einige Jahrzehnte hinzuzählen, bis die Herz-Jesu-Ver-
ehrung, wie sie von Margareta Maria Alacoque ausge-
gangen war, in der Kirche Allgemeingut geworden und
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