sich heute so dar: Auf einem Sarkophag liegt der
überlebensgrosse Leichnam des Herrn. Der Leib ist in
ain Linnentuch gehüllt, das nur Arme, Brust und Füsse
frei lässt. Aus den Wundmalen quellen dicke Blutstrau-
ben. Das Haupt liegt auf einem Nimbus (Heiligen-
schein). Was nun für diese Zeit typisch ist: In der Brust
ist eine Aushöhlung, mit einem Deckel verschliessbar.
In diese wurde — nach Freiburger Brauch — am Grün-
donnerstag um 4 Uhr nachmittags die Hostie gelegt,
«beerdigt», um dann in der Nacht des Karsamstag um
1 Uhr wieder erhoben zu werden. Man war vom älteren,
richtigeren Brauch abgekommen, die hl. Hostie am
Karfreitag nachmittag zum Heiligen Grab zu bringen.
(Wo diese Hostienhöhle im Leichnam fehlt, ist meist,
entweder im Sarkophag oder in der Wand darüber, eine
kleine vergitterte Nische zur Aufbewahrung des Aller-
heiligsten angebracht.) Ein weiteres neues Element,
das die gotische Zeit sogar überdauert hat, sind die
Grabwächter. In Freiburg sind ihrer fünf als Relieffiqu-
Heilig Grab von Dux, Golgotha-
hügel mit den drei Kreuzen und
einem Teil der Gloriole aus Wol-
kenballen mit einem Engelkopf,
rechts über der eigentlichen
Heiliggrabszene.
Zu.
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