Volltext: Festgabe für Alexander Frick zum 75. Geburtstag

Bei den Bergstürzen von Triesenberg handelt es sich 
um ein äusserst komplexes Bergsturzsystem mit Betei- 
ligung verschiedener Arten von Massendislokationen: 
zu Beginn wahrscheinlich Fallstürze 
Schlipfstürze 
Felsstürze 
Sackung von Silum (obwohl nicht als eigentliche 
Bergsturzmasse zu bezeichnen, gehört sie zum Ge- 
samtsystem) 
Blockströme (loses Blockwerk innerhalb des Berg- 
sturzes, oder bei Nachstürzen oder durch Zerfall des 
Sackungsfusses gebildet) 
monomikte (aus einem einzigen Schichtmaterial 
bestehend, z.B. roter Sandstein, schwarzer Ton- 
schiefer, blaugrauer Muschelkalk), 
polymikte (aus zwei oder mehr Arten von Schichtma- 
terial bestehend, z.B. rote Sandsteine mit blau- 
grauen Muschelkalkblöcken und Flyschsandkalke 
mit tonigen Schiefern). 
Die Blockströme sind fast ausnahmslos bewaldet 
und äusserst wasserdurchlässig, weil mit wenig fein- 
körniger Matrix versehen. 
Schuttströme sind aus feinem und grobem Material 
vermischte, meist polymikte und unterschiedlich 
durchlässige Schuttmassen. 
Rutschungen im Bergsturz im Klein- und Grossbe- 
reich sind überaus häufig. Das Schuttmaterial ist 
nicht selten — zufolge Anderung der Wasserführung 
entlang interner Gleitflächen innerhalb der verstürz- 
ten Masse =mehrmals wieder verrutscht. Bei rezen- 
ten und subrezenten Rutschungen im Bergsturz sind 
die Abrisswände und die Akkumulationsformen oft 
noch gut erhalten. 
Regionales Kriechen findet an der Basis von sich 
überlagernden Schuttströmen oder an internen 
Gleitflächen innerhalb derselben statt. Die Auswir- 
kungen werden an der Oberfläche nicht immer mani- 
fest, lassen sich aber in vielen Fällen messen. 
Das heutige Bergsturzareal ist nicht das Resultat eines 
einzigen Grossereignisses, sondern das Resultat kom- 
plexer Vorgänge von älteren Bergstürzen, Felsstürzen, 
Sackungen, Nachstürzen, Block- und Schuttströmen 
sowie von Grossrutschungen und Nachrutschungen 
innerhalb derselben, die bis heute andauern.
	        

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