nach dem Worte «Jesus» eines der 15 Geheimnisse
eingelegt und am Schluss des 10. «Gegrüsset seist Du,
Maria», das «Ehre sei dem Vater usw. beigefügt wird.»
Die Geheimnisse lauten:
Beim freudenreichen Rosenkranze:
Den du, o Jungfrau, vom Heiligen Geiste empfangen
hast.
Den du, o Jungfrau, zu Elisabeth getragen hast.
Den du, o Jungfrau, geboren hast.
Den du, o Jungfrau, im Tempel aufgeopfert hast.
Den du, o Jungfrau, im Tempel gefunden hast.
Beim schmerzhaften Rosenkranze:
Der für uns Blut geschwitzt hat.
Der für uns ist gegeisselt worden.
Der für uns ist mit Dornen gekrönt worden.
Der für uns das schwere Kreuz getragen hat.
Der für uns ist gekreuzigt worden.
Beim glorreichen Rosenkranze:
Der von den Toten auferstanden ist.
Der in den Himmel aufgefahren ist.
Der uns den Heiligen Geist gesandt hat.
Der dich, o Jungfrau, in den Himmel aufgenommen hat.
Der dich, o Jungfrau, im Himmel gekrönt hat.
Rosenkranz nennt man sowohl die Perlenschnur zum
Abzählen der Ave Maria als auch die Andacht, das
Gebet selber. Mit dem Vaterunser war der Rosenkranz
das gebräuchlichste Gebet bis in die Mitte unseres
Jahrhunderts.
Neben dem Katechismus und dem Kirchengesang-
buch dienten auch die zahlreichen Andachts- und
Erbauungsbücher der Pflege des privaten Gebets.
Die heute noch vorhandenen Gebetbücher kamen
grossenteils als Wallfahrtsandenken in die Pfarreien
oder wurden in Feldkirch gekauft. Auch die Pfarrämter
hielten solche Bücher vorrätig. Während Jahrzehnten
galten die Gebetbücher als beliebtes Patengeschenk
zur ersten Kommunion oder zur Firmung. Kinder, deren
Tanten an Wallfahrten teilnahmen, durften auch an
Weihnachten mit einem Gebetbüchlein rechnen. In den
Büchern enthaltene Widmungen lassen darauf schlies-
sen, dass sie von den Geistlichen als Belohnung für
den fleissigen Besuch der Christenlehre oder beim
Wegzug in die Fremde verschenkt wurden. Es gab
auch Gebetbücher für die Jungfrauen, wie «Die wahre
ANDACHTS- UND
ERBAUUNGSBUÜUCHER
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