ger Wb. | 350), goo/ «Geröllhalde» (vgl. Schweizerdeut-
sches Wb. II 216), söögga «sumpfige Stelle» (vgl.
Vorarlberger Wb. Il, 1385), keine eindeutige Erklärung
gibt es für die tannasuggla «Tannzapfen», gschtröfel
«Unordnung», nüachtela «muffig riechen» und viele
andere.
LEHNWÖRTER
Die deutsche Sprache hat schon seit den uns bekannten
Anfängen Wörter aus anderen Sprachen, in der Frühzeit
aus der lateinischen, später aus den romanischen
Sprachen, übernommen.
Das Lateinische
Im Deutschen sind bekanntlich viele Wörter lateinischer
Herkunft. So ist mit dem römischen Steinbau das Wort
muur «Mauer» (lat. murus) von der Bevölkerung
übernommen worden, da die Germanen bis dahin nur die
geflochtene wand «Wand» (von «winden» abgeleitet)
kannten, dazu brauchte man z/age/ «Ziegel» (lat. tegula)
und kchalch «Kalk» (lat. calx), baute einen «Keller» (lat.
cellärium «Vorratsraum»), den man in Schaan, wie schon
erwähnt, kcheer nennt, und kchammera «Kammern» (lat.
camera), machte veeschter «Fenster» (lat. fenestra),
brauchte pfoschta «Türpfosten» (lat. postis). Auch der
pfoggl «Pfahl» geht auf lat. pälus zurück; das dazu-
gehörige Wort pfööla «das Vieh zur Weide an einen Pfahl
binden» kennt jeder Schaaner, der einmal pföÖler
«Hütebub» war; man nennt heute noch den jüngsten in
einem Betrieb so.
Frühe Entlehnungen aus dem Lateinischen sind noch
kchees «Käse» (lat. cäseus), reetig «Rettich» (lat. radix
«Wurzel»), kchööl «Wirsing» (lat. caulis «Kohl»),
kchörpsa «Kürbis» (lat. cucurbita), mart «Markt» (lat.
marcätus) u.a.m.
Während die genannten Wörter im ganzen deutschen
Sprachgebiet bekannt sind, kennt man nur im Süden,
teilweise nur im Alemannischen, die Ausdrücke tach-
kchianer «Dachrinne» (aus lat. canalis «Röhre, Rinne»,
kchanta «Kanne» (aus lat. (olla) cannata «Topf mit
Ausgussrohr»), gelta «kleines, rundes Holzgeschirr» (lat.
galleta), mualta «Backtrog» (aus lat. mulctra «Melkge-
fäss»), pflegel «Dreschpflegel» (lat. fagellum «Peit-
sche»), grösch «Kleie» (altromanisch crusca), röfi
«Erdrutsch, Wuhre» (altromanisch ruvina), tobel
«Schlucht» (lat. tubus «Röhre»), alpfggt «Alpmeister»
(lat. advocatus «Beistand»), schotta «Käsewasser» (lat.
excocta (materia) «ausgekochte Masse»), mormel
«Murmeltier» (aus lat. mus montis «Bergmaus»), pfeffi
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