Volltext: 60 Jahre Schweizer Grenzwache im Fürstentum Liechtenstein

meindevorsteher von Ruggell, Schellen- 
berg, Mauren, Planken und Triesen- 
berg. 
Zwei Konferenzen 
Am 4. Juni 1923 fand im Regierungsge- 
bäude eine Konferenz statt, an der 
schweizerischerseits die bereits genann- 
ten Beamten teilnahmen, dazu Dr. For- 
rer vom Eidgenössischen Volkswirt- 
schaftsdepartement und Zolldirektor 
Vögeli. Seitens unseres Landes waren 
Landtagspräsident Dr. Wilhelm Beck, 
Regierungschef Prof. Gustav Schädler 
Regierungsrat Gubelmann und Baumei- 
ster Lorenz Hilty dabei. Eine weitere 
Konferenz fand am 5. Juni statt, die er- 
gänzt wurde mit den Landtagsabgeord- 
neten Matt, Büchel (Mauren), Büchel 
(Ruggell), Marxer, Kaiser, Gassner und 
Wachter. Als Ergebnis dieser Begehun- 
gen und Konferenzen wurden dann 
„Massnahmen gegen —spekulative 
Wareneinfuhr” 
erlassen. Damit sollten spekulative 
Wareneinfuhren in das schweizerische 
Zollgebiet vor dem Zollanschluss an die 
Schweiz verhindert werden, denn jeder- 
mann wusste ja, dass bald einmal alles 
geregelt und unter genauer Kontrolle 
sein würde, und mancher grossangelegte 
Schmuggel könnte nun inszeniert wer- 
den, so dass das rasche behördliche und 
politische Vorgehen durchaus notwen- 
dig war. Auf diesen Abmachungen ba- 
sierten dann auch die endgültigen Rege- 
lungen. Zugleich bedeuteten diese 
Massnahmen aber auch das schrittweise 
Eindämmen des organisierten Schmug- 
gels, der damals durchaus gang und gäbe 
war. Doch wenn er auch in manchen 
Kreisen als Kavaliersdelikt angesehen 
wurde (teilweise ist das ja heute noch 
so), muss doch hinzugefügt werden, dass 
sich jenseits aller Operettenromantik 
rund um den Schmuggler vielfach bittere 
Not dahinter verbarg, aber auch das 
Elend der Familien jener Unglückli- 
chen, die bei diesem gefährlichen illega- 
len Geschäft in Haft oder gar zu Tode 
kamen, abgesehen davon, dass die 
schwere wirtschaftliche Schädigung des 
sowieso notleidenden Gebietes nicht 
hingenommen werden konnte, obwohl 
Mit Stock und Ferngläsern, Rucksäcken und Dienstwaffe ausgerüstet observierte 
man. Das war kein Pro-forma-Routinedienst, sondern eine Notwendigkeit, denn die 
Schmugegler trieben ihr Spielchen mit den Grenzwächtern...
	        

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