Volltext: 75 Jahre Liechtensteiner Alpenverein

In zähen Verhandlungen des Präsidenten, seiner Mitarbeiter und einiger 
einflussreicher Freunde gelang es, die Weggegner (Militär, Zoll, Ge- 
meinde Seewis und Sektion Pfannenstil) umzustimmen und das dem Bau 
des «Fürstensteiges» kaum nachstehende Werk zu vollenden. Erbaut 
1931/32 unter beträchtlichen finanziellen Opfern der Liechtensteiner. 
Noch vor dem eigentlichen Baubeginn, nämlich zur Hauptversamm- 
lung 1931, legte Dr. Thurnher sein Amt nieder; ihm folgte als Präsident 
HH. Hofkaplan Alfons Feger, unter dessen Amtszeit der Verbindungs- 
weg erstellt werden konnte. Man kennt diese Verbindung längst un- 
ter dem Namen «Liechtensteiner Weg». 
Wegen Wegzuges von HH. Hofkaplan Feger musste bereits nach 2 
Jahren ein neuer Präsident gewählt werden; die Wahl fiel auf Wilhelm 
Fehr, Direktor der Bank in Liechtenstein AG in Vaduz. 
Die Schwierigkeiten, welche der Erste Weltkrieg dem Vereinsleben 
gebracht hatte, waren inzwischen überwunden, aber neue Schwierigkei- 
ten tauchten auf und bedrohten den Betrieb des Hauptvereines und 
seiner Sektion Liechtenstein. Es gab Schwierigkeiten mit den Beiträgen 
infolge des vorgeschriebenen amtlichen Zwangsumtausches von Franken 
in Mark; man sollte mehr an den Hauptverein abführen, als man selber 
einnahm. Das war nur ein Teil der Sorgen. Die Sorgen trafen eher ver- 
mehrt den Hauptverein und 1933 und 1934 drohten die Verhältnisse 
die Durchführung der Hauptversammlung zu verunmöglichen. Die Deut- 
schen durften damals aus politischen Gründen nicht nach Oesterreich 
und die Oesterreicher nicht nach Deutschland. Liechtenstein sprang in 
die Bresche und in beiden Jahren war die Sektion Liechtenstein Gast- 
geberin der Hauptversammlung des Hauptvereins. 
Weitere Sorgen blieben und als 1939 der Zweite Weltkrieg ausbrach, 
wurde die Pfälzerhütte geschlossen und blieb es bis 1950. Auch der 
Verkehr zwischen der Sektion Liechtenstein und dem Hauptverein kam 
praktisch zum Erliegen. 
Als nach dem Kriegsende die Verbindung nicht herstellbar war — 
die deutschen Sektionen wurden von den Besatzungsmächten nicht nur 
aufgelöst, sondern jede Tätigkeit verboten — entschloss sich die Sek- 
tion Liechtenstein bei der Hauptversammlung vom 5. Juli 1946 sich als 
selbständiger Verein zu organisieren, um so wieder seine Aufgabe wahr- 
nehmen zu können. Man war von diesem Zeitpunkt an also keine Unter- 
sektion eines anderen Vereines mehr, sondern seither der selbständige
	        

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