Wolfgang Risch
Unsere Bergrettung
Immer mehr Menschen suchen in ihrer Freizeit dem Druck und dem
Stress des Alltags zu entrinnen, Erholung und Entspannung in der Na-
tur und in den Bergen zu finden. So besuchen auch in zunehmender Zahl
Touristen und Wanderer unsere schöne Berg- und Alpenwelt. Deshalb
kommt es häufiger vor, dass Einzelne oder Gruppen, verursacht durch
Wetterumschlag, Unkenntnis der Gegend, mangelhafte Ausrüstung oder
anderen Gründen unvorhergesehene Hilfe benötigen.
Eine der schönsten Tugenden des Menschen ist die Hilfsbereitschaft.
Sie auszuüben ist in vielen Belangen des Lebens möglich. Solange der
Mensch mit normalen Empfindungen ausgestattet ist, will er seinem in
Not geratenen Mitmenschen helfen. Dies gilt besonders dann, wenn die-
sem unmittelbare Gefahr droht, wenn es um das Ueberleben oder die
Gesundheit geht. Für den Bergsteiger heisst das, wenn er in Gefahr ist,
darf er mit Recht darauf hoffen, dass ihm Hilfe zuteil wird.
Von der Gründung der Liechtensteinischen Bergrettung zu reden,
ohne einen kurzen Blick auf den Kauf und die Restauration der Pfälzer-
hütte zu werfen, ist unmöglich.
Der Liechtensteiner Alpenverein übernahm 1950 die äusserst re-
novationsbedürftige Pfälzerhütte, die dann in erster Linie durch frei-
willige Helfer instandgestellt würde.
Mit einem mit Baumaterial beladenen Auto fuhr man an Samstag-
abenden bis Steg oder in Einzelfällen ins Valüna-Obersäss, um dann
durch das Naaftal mit Lasten bis zu 50 Kilo zur Pfälzerhütte aufzu-
steigen. Alle Helfer waren dabei stolz und wollten beweisen, dass sie
bereit waren, auf ihre Weise für die Freiheit und die Lebensfähigkeit
ihrer kleinen Heimat etwas zu tun. Besonders erfreulich festzustellen
war, dass jung und alt tatkräftig mithalfen. Ein Name soll an dieser
Stelle erwähnt werden, Stefan Wachter. War er doch die treibende
Kraft gewesen und organisierte die freiwillige Arbeitsgruppe. Er weckte
durch seinen kameradschaftlichen Geist die Freude, stets Nützliches zu
tun und war in allen Belangen ein Vorbild.
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