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Mittlerweile hatte die Armee Philipps selbst, die Zöge
rung der Gegner benützend, den Krieg begonnen und die Gränze
überschritten. General Fagel hatte sogar mit 1800 Holländern
eine Schlappe erlitten und ein portugiesisches Regiment war zer
sprengt worden. So hatte man die Ausführung des Kriegs
planes nicht mehr in der Hand. Man hatte von Seiten der
Verbündeten die Absicht gehabt, mit der Armee auf Madrid zu
marschiren. Um den Feind zu täuschen, wollte nian die Truppen
auf der südlichen Seite des Tajo sammeln, als bedrohe man
Badajoz, dann auf die nördliche Seite übergehen und von dort
in Spanien eindringen. Aber die eigene Uneinigkeit und die
offensive Bewegung des Feindes duldeten die Ausführung nicht
inehr. So sammelte sich die Armee allerdings bei Abranta,
aber sie verhielt sich unthätig den ganzen Juli hindurch, während
die beiden Könige nicht einmal die Armee erreicht hatten, sondern
ihr Hoflager in Santarem hielten, ungefähr halben Weges
zwischen Abrantes und Lissabon. Glücklicherweise war der Feind
seinerseits so schwach, daß er selbst nichts Rechtes unternehmen
konnte.
Endlich schien sich mit Anfang August die Lage der Dinge
ändern zu wollen. „Unsere Feldopcrationen fangen Gottlob an,
ein anderes Aussehen zu gewinnen," schreibt der Fürst am
10. August an den Grafen Wratislaw, „maßen nicht allein der
Fagel bereits mit dem Marchese de las Minas auf den Fron-
tieren von Almeida conjungirt steht, sondern auch alle vorhin
in dem Alemtejo gestandenen englischen Truppen sammt noch
1000 portugiesischen Rossen in vollem Marsche sind, sich eben
falls in die Beira alta zu begeben und mit Fagel und Minas
zu agiren, also daß wir in kurzem eine schöne Armee zusammen
zu haben verhoffen, zumal wir die englischen und holländischen
Recruten, zusammen 6000 Mann, mit Mylord Galway täglich
erwarten." Galway kam auch noch im Laufe des Feldzugs,
den Herzog von Schömberg abzulösen, aber er kam nicht mit
6000 Mann.