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ein Bericht über die Intriguen und Machinationen, die er
gegen ihn, den Prinzen, ins Werk gesetzt.
Der Almirante hatte seine Schule am Hofe Karls II.
durchgemacht, in dieser Welt der Intriguen, die vielleicht ihres
Gleichen nicht zum zweiten Male gehabt hat. Der Prinz von
Hessen hat ihn wohl vollkommen richtig geschildert: er wollte
bei Karl III. dieselbe Rolle spielen wie bei Karl II., den König
zur Null herabdrücken, aus Ehrgeiz und Hoffart selbst und allein
den Herrscher spielen und dies Ziel durch die Intrigue erreichen.
Da fand er denn freilich an dem Fürsten Anton Florian einen
ebenso festen und energischen wie ehrlichen und klugen Gegner,
den er um so mehr hassen mochte, als er sich trotz alledem ge
nöthigt sah, öffentlich eine gewisse Freundschaft an den Tag zu
legen, die den Fürsten in der That eine Weile täuschte.
Unter solchen Umständen, die ausführlicher geschildert worden,
einerseits um die persönliche Stellung des Fürsten begreiflich zu
machen, andererseits weil sie die wahre Ursache zum Scheitern
dieser in der Geschichte so bedeutenden Unternehmung bilden —
unter solchen Umständen kann cs nicht Wunder nehmen, wenn
die kriegerischen Ereignisse immer noch nicht beginnen wollten.
Am 24. März sind die englischen und holländischen Truppen
beisammen, aber es fehlt an Pferden, Eseln und Wagen. Man
erläßt ein Manifest, setzt den Ausmarsch fest und schiebt ihn
wieder auf. Als alles bereit, halten die Minister wieder den
König von Portugal zurück, und seiner bedurfte man als der
obersten Autorität über die drei streitenden Generale.
Ungewiß war es ferner, ob Karl mit in das Feld ziehen
werde. Er und die Seinen warteten mit Sehnsucht darauf,
die Bundesgenossen wünschten es, aber die Minister machten
Schwierigkeiten und gewährten nicht die Mittel zur Ausrüstung.
Als diese fertig war, sollte man sie bezahlen, hatte aber kein
Geld. Auch darüber kaue man endlich ins Reine. Am 28. Mai
verließ der König von Portugal Lissabon, drei Tage später König
Karl. Zu Santarem trafen sie am 4. Juni wieder zusammen.