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getheilt werden, daß die Studien und Uebungen nicht darunter
litten; neben den Studien sollten die Sprachen und besonders
Lateinisch getrieben werden („dessen er eine ziemliche Erfahrenheit
bereits hat"), dann Italienisch und Französisch, Fechten, Tanzen
und Reiten, absonderlich aber Mathematik, Arithmetik, Forti
fication neben anderen Exercitien. Die Instruction nimmt um
sichtig auf Alles Bedacht, auf Reisen zu Wasser und zu Lande,
auf die Pflichten der Frömmigkeit, auf den Umgang und den
Berkehr, auf Ausgaben und Correspondenz u. s. w. Der junge
Fürst sollte incognito als Baron von Testitz reisen, und zwar
aus finanziellen Gründen, weil, wie cs heißt, die Güter durch die
Kriege so sehr gelitten hätten.
Näheres über die Reise selbst findet sich nicht vor. Sie
begann im October 1674 und dauerte bis in das Jahr 1676.
Zurückgekehrt, wurde der junge Fürst, damals zwanzig Jahre
alt, als kaiserlicher Kämmerer in den Hofdienst gezogen. Drei
Jahre später (am 15. October 1679) vermählte er sich mit
Barbara, Tochter des Grafen Michael Oswald von Thun und
der Gräfin Elisabeth von Lodron. Um einen eigenen Familien
sitz zu haben, erkaufte er dann, nachdem er bis dahin seine
Familienresidenz in Klösterle gehabt hatte, im Jahre 1681 vom
Grafen Johann Sebastian von Potting um 270,000 Gulden
die Herrschaft Rmnburg mit Schirgiswalda, an welche er viel
Mühe und Geld verwendete, um fie in besseren ökonomischen
Zustand zu versetzen und sie für sich selbst wohnlich und angenehm
zu machen.
Wie er sich alsbald in seinem Hofdicnstc während dieser
Jahre das Vertrauen des Kaisers Leopold muß erworben haben,
zeigt der Unistand, daß ihn derselbe schon im Jahre 1689 als
außerordentlichen Gesandten an den päpstlichen Hof nach Rom
sendete mit Zustimmung oder vielmehr auf Borschlag seines
ganzen Ministeriums. Es war vollkommen gegen die bisherige
Regel, diesen so überaus wichtigen Posten einem Deutschen vom
Adel zu übertragen. Bisher waren es immer Cardinäle gewesen,