Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

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Von der zahlreichen Kinderschaar des Fürsten Hartmann 
sind es nur die drei Söhne Maximilian Jakob Moriz, Anton 
Florian und Philipp Erasmus, von denen besonders zu reden 
ist. Unter ihnen vorragend ist der mittlere, Anton Florian, durch 
seine Theilnahme an den Weltereignissen, während der jüngste, 
Philipp Erasmus, in seinen Söhnen und Enkeln das fürstliche 
Haus fortpflanzen sollte. Der beiden letzteren, zuni Theil aus 
führliche Geschichte wird im folgenden Bande Darstellung finden. 
Der älteste von ihnen, Fürst Maximilian II. Jakob 
Moriz, hatte einen Lebensgang, den man fast als normal für 
seine Standesgenossen betrachten kann. Er stndirte oder vollendete 
wenigstens seine Studien im Auslande, machte die große Länder 
reise, trat dann in Militärdienste und übernahm endlich nach 
deni Tode seines Vaters als ältester Sohn das Erbe in Besitz 
und Verwaltung. Zahlreich sind die Nachrichten nicht, die sich 
über ihn erhalten haben, wie denn auch sein Leben, obwohl er 
als Soldat an vielen Kriegsereignissen theilnahm und als Offizier 
sich auszeichnete, doch keine bedeutenden Momente darbietet. 
Geboren am 25. Juli 1641 erhielt er seinen Namen vom 
alten Fürsten Maximilian, der ihn aus der Taufe hob. Seine 
Jugend verbrachte er wohl größtentheils in Wilfersdorf, bis er 
mit 19 Jahren (1660) sich auf Reisen begab. Zuerst ging er 
nach Burgund, wo er in Dole verweilte, um dort seine Studien 
zu vollenden. Darnach erst begab er sich nach Paris, wo er 
vorzugsweise ritterlichen Uebungen oblag. Von Paris aus bereiste 
er Italien, Spanien, England und Holland und kehrte endlich 
nach vierjähriger Abwesenheit nach Oesterreich zurück. 
Es war gerade zu jener Zeit, als sich unter Kaiser Leo 
pold I. der Krieg mit den Türken aufs Neue mächtig und gefahr 
drohend erhoben hatte. Schon 1663 war das türkische Heer nach 
der Einnahme von Neuhäusel nach Mähren hinein bis gegen 
Olmütz vorgedrungen. Drohender rüstete der Großvezier für das 
Jahr 1664. Der Kaiser wandte sich hülfesuchend nach Regens 
burg an den Reichstag und benützte mit zu den Verhandlungen
	        

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