Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

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Die militärische Laufbahn des Fürsten Ferdinand war mit 
dem dreißigjährigen Kriege und dem westphälischcn Frieden nicht 
abgeschlossen. Als darnach Oesterreich aufs Neue in den Krieg 
hineingezogen wurde, und zwar in jenen nordischen Krieg, den 
der kampflustige König Karl Gustav von Schweden gegen Polen, 
Brandenburg und Dänemark führte, ans deren Seite Oesterreich 
trat, ergab sich auch für den Fürsten Ferdinand neue Gelegen 
heit zu kriegerischen Thaten. Im Jahre 1657 verlieh ihm der 
Kaiser ein Regiment Infanterie zu 10 Compagnien, jede Com 
pagnie zu 145 Mann. Als Werbegelder wurde ihm die Summe 
von 17.800 Gulden bewilligt '). An der Spitze dieses Regiments 
zog er alsdann nach Norden 2 ). Der Kaiser sendete zwei Armeen 
seineil Verbündeten zu Hülfe; die eine unter Befehl von Monte- 
cuculi zog nach Holstein und Dänemark, die andere unter 
Des Souches, unter welchem Ferdinand schon früher gedient 
hatte, erhielt zunächst die Aufgabe, Polen von den Schweden 
befreien zu Helsen. Zn dieser Armee gehörte Fürst Ferdinand 
mit seinem Regiment. Nach der Befreiung Polens machte er 
1659 den Feldzug unter Des Souches in Pommern mit und 
nahm tapfer Antheil an all den verschiedenen Unternehmungen, 
insbesondere auch an der schwierigen Belagerung von Stettin. 
Ferdinands Regiment litt außerordentlich und kehrte sehr ge 
schwächt nach dem Tode Karl Gustavs imb geschlossenem Frie 
den in die Heimath zurück. Ferdinand selbst litt ebenfalls an den 
Folgen der ausgestandenen Mühen und Strapazen, entsagte dem 
Militärdienst und zog sich ganz nach Krumman, seiner eigentlichen 
Residenz, zurück. Hier starb er aber 1666 schon wenige Jahre 
darnach 3 ). 
Fürst Ferdinand hatte sich im Jahre 1650 mit Dorothea 
Anna, Tochter des Grafen Philipp Jakob von Lodron und 
Wittwe des Grafen Matthias Gallas, vermählt. Da er keine 
st Archiv des Finanzminist, 
st Tkeatrum Europ. VIII. 1052. 
st SB al De rg, Genealogia.
	        

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