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des Vaters am Leben. Sie werden sämmtlich weiter unten auf
geführt werden.
Besitz und Vermögen, welche Fürst Hartmann hinterließ,
waren sehr bedeutend. Es gehörten dazu in Oesterreich die Herr-
schaftenWilfersdorf sammt Ringelsdorf, Ravensburg undHohenau,
Ober-Gässing (Eber-Gassing) sammt Wiener-Herberg und zwei
Häuser in Wie», sodann in Mähren Landshut, Steinitz, Boscovitz,
Krummau, Wolfranitz, Ostra, Gluckh, Kunowitz und ein Haus in
Brünn. Was davon Liechtensteinisches Fideicommiß war nach dem
alten Erbvertrage und dem Testament seines Vaters, hinterließ er
seinem ältesten Sohne Maximilian Jakob Moriz. Das Uebrige
theilte er an die drei jüngeren Anton Florian, Philipp Erasmus
und Hartmann, jedoch für jeden als Fideicommiß. Das ge-
sammte Vermögen, ohne das Liechtensteinische Majorat des
ältesten Bruders, wurde auf 1,879.033 Gulden geschätzt, so daß
jeder der drei Brüder noch ein Vermögen von 626.344 Gulden
erhielt, von denen eine halbe Million als Fideicominiß, der
Ueberrest als Allod bestimmt wurde. In diese Schätzung waren
wohl je 100.000 Gulden inbegriffen, welche Maximilian Jakob
Moriz an seine drei Brüder nach dem Testamente auszuzahlen
hatte. Die drei nachgebornen Söhne erhielten auch die ostfrie
sische Schuldforderung, die Mutter aber die Summe von
150.000 Gulden nebst dem Tafelsilber und den Möbeln. Das
Testament ') bntirt vom 24. December 1672 und wurde am
4. März 1686 zu Brünn publicirt^). Von ihren 150.000 Gul
den testirte wieder die Mutter (6. August 1686) je 40.000 an
die beiden ältesten Söhne, je 10.000 an die beiden jüngeren.
Sie selbst, Sidonie Elisabeth, hinterließ außer dem von ihrem
>) Liechtenst. Archiv G. 94; ak. Walberg, Genealogia.
2 ) Rach Schweickhard (Erzherz. Nieder-Oesterreich I. 223) soll
Fürst Hartmann Eber-Gassing vom Freiherrn Hieronymus von Bonacina
gekauft haben. Ein dort genannter Fürst Johann Karl von Liechtenstein,
der 1687 zu Eber - Gassing eine Kapelle errichtet haben soll, hat nicht
existirt.