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Herrschaft Aussee, welche von Anna von Boscovitz an ihren
Sohn den Fürsten Karl Eusebius gekommen war, und über welche
der Fürst Hans Adam ebenfalls das Verfügungsrecht zu haben
glaubte. Theresia erhielt Kosteletz in Böhmen mit allem Dazu
gehörigen, wie Skworetz und Aurzinowes, dazu noch das vom
Freiherrn Maximilian Skrbensky 1707 erkaufte Gut Czech; die
jüngste Dominica endlich die Herrschaft Rothenhaus nebst ihren
Appartinentien, die von Anna von Boscovitz herrstammende
Herrschaft Czernahora, ein kleines vom Ritter von Hornberg er
kauftes mährisches Gut Oelhütten und ein anderes im Brünner
Kreis Namens Czcrtschin. Von der Hinterlassenschaft in baarem
Gelde, sowie von dem, was in den Cassen aus den Herrschaften
vorhanden war, erhielt die Fürstin-Wittwe 50.000 Thaler, das
andere wurde zu gleichen Theilen unter die drei Töchter Gabriele,
Theresia und Dominica getheilt. Die Fürstin Wittwe erhielt
außerdem zu allem, was ihr im Heirathscontract ausgemacht
oder zu Lebzeiten geschenkt war, noch die Herrschaften Judenau
und Dietersdorf, aber unter der Bedingung, sie wieder einer
oder allen ihren Töchtern zu vermachen. Die Töchter wurden
zudem verpflichtet, zusammen der Mutter 12.000 Gulden jähr
lich zu zahlen. Ebenfalls erhielt die Wittwe alles Silber, „wor
unter auch die silbernen Statuen verstanden werden", jedoch solle
sie es nach ihrem Tode einer oder allen Töchtern geben; des
gleichen die Tapezereien und anderen Mobilien, als da seien
Spalier, Baldachine, Sessel, Tisch, Indianische und andere Kasten,
Uhren, Spiegel, nebst silbernen Kannen, Kronleuchtern, desgleichen
auch diejenigen Bilder, so in denen austapezirten Zimmern ober
halb der Thüren sich befinden, damit zu schalten, wie sie wolle".
Was die übrigen Gemälde und Kunstwerke betrifft, auch
„die aus Metall und Glockenspeise gegossenen Statuen" (mit
ausdrücklicher Ausnahme der silbernen, welche der Wittwe, wie
oben angegeben, zufielen), sowohl die in seinem Wohnhause, wie
in der Roßau und auf den Schlössern und Herrschaften befind
lichen, so wurden sie alle dem zweiten Neffen Emanuel legirt,