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ebenfalls der Fürst Joseph Wenzel einen Antheil erhalten, näm
lich die Herrschaft Butschavitz (nebst Turnau, welche Hans Adams
Eigen w'ar), während die andere Hälfte, Posoritz und Nowihrad,
dem Fürsten Emanuel zugedacht war. Diese Verfügung wurde
aber mit Erfolg vom Fürsten Anton Florian angefochten. Auch
von den Häusern in Brünn wurde eines dem Fürsten Joseph
Wenzel, das andere dem Fürsten Emanuel bestimmt.
Der Fürst Emanuel erhielt die auf der kleinen Seite in
Prag gelegenen Häuser nebst dem Gute Rostock mit dem Ueber-
gang auf seinen jüngeren Bruder Johann Anton im Falle des
Todes ohne männliche Kinder, ferner die vom Grafen Sinzcn-
dorf erkauften Herrschaften Weißenbnrg und Kirchberg in Oester
reich, desgleichen „das von Ihrer Exzellenz sel. Grafen Kaunitz
d. 23. April 1694 erkaufte auf dem Platz gegen dem Heiligen
kreuz liegende und mit 115.000 Gulden bezahlte und aufgebaute
Haus", d. i. das neue Palais in der Löwelbastei und dazu das
Palais und den Garten in der Roßau sammt dem sogenannten
Pomeranzenhause davor und dein Brauhause iu Lichtenthal, alles
als Primogenitur mit dem Uebergaug erst auf den jüngeren,
dam: auf den älteren Bruder, jedoch mit der Bedingung, daß
seine Wittwe Erdmunda zeitlebens und die drei unverheiratheten
Töchter bis zu ihrer Verheirathung in dem Stadthause die
Wohnung haben.
Den: Fürsten Johann waren die Herrschaften Landskron
und Landsberg lcgirt, sodann die Herrschaft Lipto-Ujvar in Un
garn nebst einer Anzahl Dörfer in Mähren, die vom Fürsten
Maximilian im Jahre 1618 erkauft worden waren, Rossani,
Ottinowes u. a.
Alle übrigen unbeweglichen Güter fielen nach dem Testa
mente den fünf Töchtern zu, und zwar als Allod. Die beiden
Töchter Maria Elisabeth, verwittwcte Fürstin Liechtenstein, und
Antonie Gräfin Czobor erhielten zusammen die vom Grafen
Oppersdorf erkaufte Herrschaft Göding, zu gleichen Theilen zu
theilen; Gabriele erhielt die Herrschaft Sternberg, dazu die
Falke, Liechtenstein. II. Bd. 23