Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

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75.000 Gulden zurückgezahlt wurde. Das war alles, was er 
erreichen konnte'). 
Um die Herrschaft Vaduz war schon gleichzeitig mit Schel- 
leuberg verhandelt worden. Die Verhandlungen wurden nach 
der Erwerbung der kleineren Herrschaft fortgesetzt, da diese nicht 
sofort zu dem ersehnten Ziele führte, nämlich zu Sitz und 
Stimme auf dem Reichstag. Schon im Jahre 1700 hatte der 
Fürst Hans Adam für die Grafschaft Vaduz alles in allem 
290.000 Gulden geboten, wiederum eine den wahren Werth 
übersteigende Summe, da das Erträgniß, welches vorzugsweise 
ans dem Wein kam, in guten Jahren höchstens 7000 Gulden 
erreichte, gewöhnlich aber kaum 4000 betrug. Die Familie 
Hohenems aber hatte bei der damaligen Schuldenlast gar nichts 
von beiden Herrschaften. Dennoch, obwohl mit dem Kaufschilling 
alle Schulden gezahlt, die übrigen Besitzungen befreit werden 
konnten und noch ein guter Rest zu anderen Erwerbungen übrig 
geblieben wäre, kam der Verkauf damals nicht zu Stande, ja 
alle Verhandlungen scheinen eine Weile geruht zu haben, wäh 
renddes; der Fürst Hans Adam auf andere Weise, wenigstens 
theilweise zum Ziele kam. Allein die schlechte Lage der Hohen- 
emser war durch den Verkauf von Schellenberg nicht beseitigt 
worden. Das Angebot des Fürsten bot zu viele Vortheile dar; 
ein besseres war nicht zu erhalten, schwerlich jemals ein gleiches. 
So wurden nach zehnjähriger Unterbrechung die Verhandlungen 
wieder aufgenommen und der Kaiifvertrag endlich am 22. Fe 
bruar 1712 im Schlosse zu Hohenems abgeschlossen und unter- 
zeichnet. Vertreter des Fürsten war Karl Schelenberger, fürstlicher 
Rath und Anwalt; Jakob Hannibal Graf von Hohenems unter 
zeichnet wieder für sich und seine Erben und im Namen des 
ganzen Hauses. Die kaiserliche Bestätigung trägt das Datum 
vom 7. März desselben Jahres. Der Kaufpreis war der schon 
früher angebotene von 290.000 Gulden, so daß beide Herrschaften 
>) Liechtenst. Archiv in Wien H. A 29 i Archiv in Butschovitz 3105.
	        

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