Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

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i) Liechtenst. Archiv in Butschovitz. 
durch welches bann beschehen, daß nach meiner von dem Herrn 
Churfürsten zu Brandenburg Zurückkunft nach Dresden ich durch 
Gottes Gnad und des löblichen Churfürsten zu Sachsen bestän 
dige Treue und Ehrbarkeit cs dahin gebracht, daß Jhro Durch 
laucht nicht nur neutral, sondern ganz und gar auf Jhro kaiscrl. 
Majestät Seiten sich erklärt haben. Daraus ist erfolget, daß 
hernach Jhro knrfürstl. Durchlaucht eine starke Armada aus- 
gerüst und mit derselben ganz Schlesien bezwungen und in Jhro 
kaiserliche Majestät Gehorsam wiederum gebracht haben". 
Gundacker nahm zu seiner Sendung von München aus 
einen ganz anderen Weg. Verhindert, nordwärts durch die 
protestantischen Länder zu reisen, ging er durch Oesterreich die 
Donau hinab und sodann, wie es scheint, durch Mähren und 
Schlesien zuerst zum Kurfürsten von Brandenburg. Auch auf 
dieser Reise lief er mancherlei Gefahr; die Böhmen wie die auf 
ständischen Oesterreicher stellten ihm nach und suchten ihn ge 
fangen zu nehmen. Als die letzteren von seiner Ankunft in Ibbs 
erfuhren, sendeten sie eine Schaar aus, sich seiner zu bemäch 
tigen. Es gelang ihm eben noch rechtzeitig, sich nach Karlsbach 
auf das feste Schloß seines Schwagers Joachim von Zinzendorf 
zu flüchten, wo er so lange blieb, bis er vom General der ober- 
österreichischen Truppeumacht Gotthart von Starhemberg eine 
bewaffnete Begleitung erhielt, mit welcher er Weiterreisen konnte. 
Die ersten Instructionen zu dieser Gesandtschaft nach Sach 
sen und Brandenburg waren noch zu Frankfurt am 17. Sep 
tember ausgestellt; die erneuerten unb veränderten datircn von 
München den 4. October'). Er hatte darnach zunächst seine 
Verspätung zu entschuldigen, denn der Kaiser wollte seinen Dank 
an die Kurfürsten für ihre Mitwirkung bei der Kaiserwahl als 
bald bestellt wissen. Der Hauptpunkt betraf, wie Gundacker 
selbst in seinem Memorial mittheilt, die böhmische Streitfrage.
	        

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