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1 ) Frauendienst 90, 17 ff.
beit'). Von sich selber sagt Ulrich, was er an diesem Tage
gethan, das wolle er aus Bescheidenheit verschweigen; nur das
Eine könne er in Wahrheit erklären, daß er weder der beste
noch auch der schlechteste gewesen sei.
Darnach hatte es denn des Turniercns ein Ende; die
Herren kamen zu ihren Berathungen, machten Friede unter
den streitenden Fürsten, und sodann ritt alles heim. Ulrich
ritt zu seiner Niftel, die bereits von seinen Thaten zu Friesach
gehört hatte. Sie versprach ihm ihren Boten zu seiner Herrin
zu senden und seine Thaten zu rühmen und Ulrich gab dem
selben sein neuestes Lied, eine ganz neue Tanzweise, mit, welche
bei den Herren zu Friesach viel Beifall gesunden hatte. Allein
die hohe Dame ließ sich noch immer nicht rühren; sie antwor
tete, die Niftel habe das Lob ihres Neffen übertrieben und sie
solle ihr keine Botschaft von demselben mehr senden. Ulrich
war trostlos, doch verlor er seinen Muth nicht, sondern zog
den ganzen Sommer umher, wo nur Turniercns zu finden
war. Der Winter fand ihn dann wieder zu Hause, klagend in
Liedern, daß der Winter und ein anderes Leid ihm alle Freude
benehmen.
Sowie der Sommer sich regte, zog auch Ulrich im rit
terlichen Frauendienst wieder aus mit reichen Kleidern und
Rosien, erst nach Kärnthcn und Kram, dann nach Istrien, wo
Graf Mainhard von Görz, der ehrenreiche, in Triest ein Tur
nier veranstaltet hatte. Unter 500 Speeren vcrstach hier Ulrich
fünfzehn. Bon da ritt er nach Brixen, wohin gerade ein Tur
nier ausgeschrieben war, und wurde dort als ein bekannter
Turnierheld von der ganzen versammelten Ritterschaft freudig
aufgenommen. Man kämpfte hier in zwei abgetheilten Haufen;
gegen Abend aber forderte Herr Ulschalk von Botzen noch
Ulrich auf, um seiner Frau willen einen Speer mit ihm zu
verstechen. Ulrich war bereit, allein er hatte das Unglück, daß