Ölunbader, der jüngste von Hartmanns Söhnen und von
jenen drei Brüdern, denen das Hans Liechtenstein seinen erneuer
ten Glanz und seine Bedeutung in den letzten drei Jahrhunderten
verdankt, genoß ohne Zweifel dieselbe ausgezeichnete, fast gelehrt
zu nennende Erziehung wie sein Bruder Karl. Wenn auch nichts
Näheres darüber bekannt geworden, so läßt es sich alls den
Begebenheiten seines Lebens schließen, sowie insbesondere aus
den mancherlei Schriftstücken, die von seiner Hand übrig ge
blieben sind. Sie zeigen ihn als schliell und gewandt mit der
Feder, sicher lind bestimmt im Ausdruck, klar in der Auffassung
vielseitig in Bildung unb Erfahrung. Die Umsichtigkeit unb
Geschäftsgewandtheit, die er sich früh im Dienst erwarb, wirkten
mitbestimmeild auf seinen Lebenslauf. War sein Bruder Karl
vorzugsweise bedeutend als Staatsmann und voll Thätigkeit
unb Thatkraft in den großen politischen Begebenheiten seiner
Zeit und seines Landes, hatte Maximilian sich dem Beruf des
Kriegsmannes ergeben, so waren es die Aemter des Hofes, der
Rath des Kaisers und Königs, die Administration, wo Gundacker
sich seine Verdienste erwarb.
Fürst Gundacker wurde am 30. Januar 1580 geboren.
Wie seine Brüder trat alich er, doch erst im Jahre 1602, zur
katholischen Kirche über. Daß es alls Ueberzeugung und nicht
ohne reifliches Nachdenken geschah, beweist eine Schrift, die er
selber darüber niederschrieb. Sie führt den Titel: „Beweg-