Eremitenordm in Florenz. Maximilian hatte in diesem Jahre
1636 den Camaldulensern auf dem St. Joscphsberg zu Wien
3M0 Gulden geschenkt zur Unterhaltung eines Magistri novi-
tiorum. Die gleiche Summe schenkte er 1637 dem Frauen
kloster St. Clara in Znaim zur Erwerbung verschiedener Güter').
So machten er und seine Gemahlin zahlreiche Begabungen
und Stiftungen wahrend ihres Lebens. Das bedeutendste Werk
in dieser Art war aber die Stiftung des Klosters Wranau mit
der fürstlichen Familiengruft. Wranau gehört zur Herrschaft
Posoritz, dem ererbten Gute seiner Gemahlin Katharina. Ein
altes hölzernes Kirchlein, auf hohem Berge gelegen, stand schon
seit Jahrhunderten in großer Verehrung. Ein wunderthätiges
Marienbild, das von frommer Sage geheiligt war, lockte die
Bewohner der Umgegend und ferne Pilger herbei. Die fürstlichen
Besitzer beschlossen, an diesem geheiligten Platze ihre Ruhestätte
sich zu erbauen, die fortan als gemeinsame Familiengruft des
fürstlichen Hauses adoptirt wurde. Das Kirchlein wurde darum
nicht bloß zu einer stattlichen, zweithürmigen Kirche, unter welcher
die Gruft ausgemauert wurde, umgebaut, sondern daneben auch
ein großes Kloster errichtet, welches den Paulanern übergeben
wurde. Dieser Orden der sogenannten mindesten Brüder, von
Franziscus de Paula am Ende des fünfzehnten Jahrhunderts
in Spanien gestiftet, zeichnete sich durch seine Strenge aus. Die
Stiftung zu Wranau geschah im Jahre 1633. Zum Unterhalt
schenkte Maximilian außer Nächstliegenden Gründen die Herrschaft
Morschitz, welche er, wie oben erwähnt, einige Jahre vorher er
worben hatte. Er selbst baute sich neben dem Kloster eine Woh
nung, in welcher er seine letzte Lebenszeit oder wenigstens einen
Theil derselben zuzubringen gedachte. Kirche und Kloster wurden
später noch mehrfach von Mitgliedern der fürstlichen Familie
beschenkt, insbesondere die Kirche mit Bildern, Statuen und
Altären reicher ausgestattet und die fürstliche Gruft erweitert
i) Liechtenft. Archiv Aa. 99. 109.