259
von ihnen, wie ihren Vorfahren gleich ihrem Bruder weiland
Fürsten Karl sammt ihren Erben und Successoren „in den
Stand, Ehr- und Würden des heil: Reichs Fürsten mit allen
und jeglichen Gnaden, Freiheiten, Ehren, Würden, Vortheilen,
Präminenz, Session, Stimme, Recht und Gewohnheiten, in-
maßen andern des heil: Reichs gebornen Fürsten . . eingesetzt
habe, und daß ihnen, sowie auch dem hinterlassenen Sohne des
Fürsten Karl, dem Fürsten Karl Eusebius, der gebührende
Reichsfürstentitel gegeben und geschrieben werde '). Im Jahre
1628 wurde ihm auch das Jncolat von Böhmen gegeben und
dieses in die böhmische Landtafel ausgenommen 2).
Als Anerkennung für seine geleisteten Dienste erhielt Fürst
Maximilian zweimal ein kaiserliches Geschenk von je 100.000 Gul
den, das zweite, wie erwähnt, nach der Eroberung von Glatz.
Er erhielt ferner aus den consiscirten Gütern von Karl Kaunitz,
der sich an dem Aufstande betheiligt hatte, dessen Herrschaft
Steinitz (gewöhnlich Sdnnitz genannt), südlich von Butschovitz
gelegen, also in naher Verbindung mit seinen dortigen Gütern
stehend. Sein Wunsch war es, das Kaunitzische Austerlitz zu er
halten, allein dieses blieb jener Familie. Auch Steinitz, sowie
bald darauf Lowschitz und Morschitz erhielt er keineswegs als
Geschenk. Er selbst hatte ans früheren Jahren noch verschiedene
Forderungen an den Staat, theils für nicht erhaltene Gagen,
theils wegen Auslagen für sein Regiment. Diese wurden in
Anrechnung gebracht, sowie nicht minder jene 100.000 Gulden,
welche ihm der Kaiser nach der Eroberung von Glatz geschenkt
hatte. Den Ueberrest hatte Maximilian zu Gunsten des Aerars
zu erlegen, und dabei wurde ihm Steinitz, das aus 185.106 Gul
den rheinisch geschätzt war, zu 180.000 Gulden angerechnet.
Diese Erwerbung war also in Wirklichkeit ein Kauf. Die Ver
handlungen darüber, die Bestimmung und der Ausgleich der
') Archiv des Finanzminist.
2 ) Liechtenst. Archiv X. 126.
17*