Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

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von ihnen, wie ihren Vorfahren gleich ihrem Bruder weiland 
Fürsten Karl sammt ihren Erben und Successoren „in den 
Stand, Ehr- und Würden des heil: Reichs Fürsten mit allen 
und jeglichen Gnaden, Freiheiten, Ehren, Würden, Vortheilen, 
Präminenz, Session, Stimme, Recht und Gewohnheiten, in- 
maßen andern des heil: Reichs gebornen Fürsten . . eingesetzt 
habe, und daß ihnen, sowie auch dem hinterlassenen Sohne des 
Fürsten Karl, dem Fürsten Karl Eusebius, der gebührende 
Reichsfürstentitel gegeben und geschrieben werde '). Im Jahre 
1628 wurde ihm auch das Jncolat von Böhmen gegeben und 
dieses in die böhmische Landtafel ausgenommen 2). 
Als Anerkennung für seine geleisteten Dienste erhielt Fürst 
Maximilian zweimal ein kaiserliches Geschenk von je 100.000 Gul 
den, das zweite, wie erwähnt, nach der Eroberung von Glatz. 
Er erhielt ferner aus den consiscirten Gütern von Karl Kaunitz, 
der sich an dem Aufstande betheiligt hatte, dessen Herrschaft 
Steinitz (gewöhnlich Sdnnitz genannt), südlich von Butschovitz 
gelegen, also in naher Verbindung mit seinen dortigen Gütern 
stehend. Sein Wunsch war es, das Kaunitzische Austerlitz zu er 
halten, allein dieses blieb jener Familie. Auch Steinitz, sowie 
bald darauf Lowschitz und Morschitz erhielt er keineswegs als 
Geschenk. Er selbst hatte ans früheren Jahren noch verschiedene 
Forderungen an den Staat, theils für nicht erhaltene Gagen, 
theils wegen Auslagen für sein Regiment. Diese wurden in 
Anrechnung gebracht, sowie nicht minder jene 100.000 Gulden, 
welche ihm der Kaiser nach der Eroberung von Glatz geschenkt 
hatte. Den Ueberrest hatte Maximilian zu Gunsten des Aerars 
zu erlegen, und dabei wurde ihm Steinitz, das aus 185.106 Gul 
den rheinisch geschätzt war, zu 180.000 Gulden angerechnet. 
Diese Erwerbung war also in Wirklichkeit ein Kauf. Die Ver 
handlungen darüber, die Bestimmung und der Ausgleich der 
') Archiv des Finanzminist. 
2 ) Liechtenst. Archiv X. 126. 
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