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diese Angelegenheit nicht ruhen, bis eine Commission kam, sich
von dem Zustand der Dinge zu überzeugen. Alsdann mußte wegen
des Geldes immer aufs Neue gedrängt und verhandelt werden.
Maximilian, der zu Zeiten selber Gelder vorschoß, hatte endlich
die Genugthuung, die Befestignngswerke in befriedigendem Zu
stande zu sehen, worüber er sodann ein eigenes Dankschreiben
des Kaisers erhielt. Die Briefe, die sich im Liechtensteinischen
Archiv befinden, gehen bis zum Januar des Jahres 1643.
Einige spätere Verordnungen in Betreff seines Commandos, die
sich im Archiv des Finanzministeriums befinden, reichen bis in
den Monat seines Todes, April 1643.
Auch Maximilian gelang es gleich seinem Bruder im
Laufe seines Lebens, wie schon aus den obigen Mittheilungen
seiner Kriegerzeit zum Theile hervorgeht, sich auszuzeichnen, viele
Ehren und Würden zu erringen und den ererbten und erheira-
theten Besitz beträchtlich zu vermehren. Seine Hingebung an die
kaiserliche Sache, die sich schon früh ebenso durch persönlichen
Dienst und Aufopferung, sowie durch die Theilnahme an den
zahlreichen Gelddarlehen, deren oben gedacht worden, aussprach,
machte auch ihn der Belohnungen theilhaftig, mit denen Kaiser
Ferdinand nach Erringung des Sieges an seine Getreuen nicht
kargte. Es ist schon oben erwähnt worden, wie er nach der Er
oberung von Glatz ein Geschenk von 100.000 Gulden erhielt.
Aber dieses war nur eine von verschiedenen Gnadenbezeugungen.
Es folgte diesem Geschenk im October 1623 die Erhebung in
den Fürstenstand '), zugleich mit derjenigen seines Bruders Gun-
dacker. Es wurden dabei auch seine Verdienste in der Schlacht
am weißen Berge geltend gemacht. Im Jahre 1628, am 24. No
vember, wird noch einmal dem Hofkammerpräsidenten und den
Räthen in Erinnerung gebracht, daß Se. Majestät die Herren
Maximilian und Gundacker von Liechtenstein in Anbetracht ihres
uralten herrlichen Geschlechtes, der ansehnlichen Verdienste sowohl
') Aechtenst. Archiv X. 84.