Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

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ihm einer unter einem Baum Venus sehend, an dem Triumph 
wagen ist Jnvidia an Ketten angebunden, zu Fuß gefolgt und 
vier Hauptpferde nachgesührt worden" '). Aehnliches ereignete 
sich 1616 zu Prag bei der Krönung der Kaiserin Anna zur 
böhmischen Königin. Es gab dabei Turniere, Ring- und Quin- 
tanrennen, wobei sich Maximilian als der beste bewährte und 
Abends bei dem Tanze ans dem großen Saale im Schloß z» 
Prag von der Kaiserin den ersten Dank erhielt * 2 3 ). Als Oberster 
Stallmeister des Kaisers konnte er bei allen solchen Gelegen 
heiten nicht fehlen. So begleitete er auch 1613 den Kaiser zum 
Reichstag nach Regensburg und wird mit unter denjenigen ge 
nannt, die bei dem großartigen festlichen Einzug zu paradiren 
hatten 3). 
Die Begebenheiten des Jahres 1618 und ihre unheil 
schweren Folgen riefen auch Maximilian wieder auf einen ern 
steren Schauplatz. Selbstverständlich konnte er nach seiner bis 
herigen Haltung in dem großen Kampfe, der über die Länder 
der böhmischen Krone nusbrach, gleich seinem Bruder sich nur 
auf die Seite des Kaisers Ferdinand stellen. Sein erster Auf 
trag bestand darin, nach dem Tode des Kaisers Matthias alles 
noch übrige nach Böhmen bestimmte Kriegsvolk für den Kaiser- 
Ferdinand aufs Neue in Eid zn nehmen 4 ). Als bewährter Sol 
dat erhielt er sodann 1619 das Patent zur Anwerbung eines 
Regimentes von 500 Kürassieren 5 ). Mit diesen stieß er zn 
Bucquoy's Armee °), die zunächst gegen die Böhmen zu opcriren 
hatte. Er führte aber auch als Oberstfeldzeugmeister das Com- 
mando der Artillerie; die Bestallung dazu erhielt er am 7. April 
') Khevenhiller, VIII. 544. 
2 ) Ebendort 941. 
3 ) Ebendort 554. 
J ) Patent ddo. Wien 25. Mai 1619. Liechtenst. Archiv Z. 10. 
5 ) Liechtenst. Archiv Z. 13; Khevenhiller, IX. 340. 
6) Oberleitner, Beiträge zur Gesch. des dreißigjähr. Krieges im 
Archiv für Kunde österr. Gesch. XIX. 8.
	        

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