Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

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Magdalena Terzka '). Die letzte Erwerbung war die eines Hauses 
in Brünn noch im Anfange 1627 2). 
Dieses Jahr 1627 war das Todesjahr des Fürsten Karl. 
Schon zwei Jahre vorher (1625) war ihm seine Gemahlin 
Anna Maria im Tode vorausgegangen. Er selbst hatte, wie 
oben mitgetheilt, schon mehrere Male Befreiung von seinen 
Leiden in Karlsbad gesucht, und wenigstens nicht ganz ohne Er 
folg. Dennoch rieben ihn Sorgen und Arbeit vorzeitig auf, da 
er bei sonst kräftiger Constitution, wie auch sein Portrait er 
kennen läßt, nur ein Alter von 57 Jahren erreichte. Die Nach 
richten über die Verwüstung seiner schlesischen und mährischen 
Güter, insbesondere durch die Wallensteinische Soldatesca, ob 
wohl er ausdrücklich durch kaiserliche Gnade die Befreiung seiner 
Güter von Einquartierung erhalten hattet), soll mit die Ursache 
zu seinem unerwarteten Tode gewesen sein. Er starb am 
12. Februar 1627, Abends zwischen 6 und 7 Uhr. Seine Leiche 
wurde nach Mähren gebracht und wenige Jahre darauf in dem 
Wallfahrtsort Wranau beigesetzt, wo sein Bruder Max in der 
hoch gelegenen, viel verehrten Kirche die Familiengruft gestiftet 
hatte. Er war dort der erste. 
Fürst Karl hinterließ drei Kinder, einen Sohn Karl Euse 
bius, sowie zwei Töchter, Anna Maria und Franziska Barbara. 
Karl Eusebius wurde sein Erbe und Nachfolger in allen ererbten, 
neu erworbenen und erweiterten Herrschaften, Besitzungen und 
Würden, sowie als Haupt, als „Regierer" des Hauses Liechten 
stein nach dem Familienvcrtrage von 1606. Da er aber erst 
am 13. September 1611 geboren war, so befand er sich noch 
im Alter der Unmündigkeit, und es übernahm daher einstweilen 
Fürst Maximilian, Karls nächster Bruder, Vormundschaft und 
Regierung. Ein zweiter Sohn des Fürsten Karl, welcher in der 
>) Liechtenstein. Archiv H. 8. 3. 4 (204). 
2) H. Z. 21 (222). 
3 ) X. 95.
	        

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