Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

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Herrenbaumgarten bestanden, nebst der Anwartschaft aus Eisgrub, 
das einstweilen der Mutter verblieb. Der erste ziemlich bedeu 
tende Ankauf, durch den er ihn vermehrte, geschah im Jahre 
1596, indem er von Hans Bernhard von Fünfkirchen die dem 
selben gehörigen Besitzungen zu Poisdorf, Herrenbaumgarteu, 
Kruth, Walterskirchen, Reinthal, Bernthal und Kätzelsdorf er 
warb >). Im nächsten Jahre kamen dazu vermöge der Heirath 
die Boscovitzischen Herrschaften Aufsec und Czernahora, sowie 
verschiedene kleinere Liegenschaften, z. B. mehrere Häuser in 
Feldsberg, die, wie anderes Unwichtige, nicht aufgezählt werden 
sollen. Im Jahre 1599 kaufte er mit seinen Brüdern die Stadt 
Auspitz sammt einigen kleineren Gütern von der kaiserlichen Hof 
kammer, doch gingen dieselben erst später in seinen factischen 
Besitz über 2 ). Im Jahre 1601 kaufte er ein Haus in Wien, 
1602 den Hof zu Schrattenberg von Hans Khinast von Fichten 
berg und von den Bernsteinischen Erben die Herrschaften Blu- 
menau uuö Proßnitz"). So erscheint Karl bei dein Vertrag mit 
seinen Brüdern von 1606 als Herr auf Feldsberg, Herren 
baumgarten, Blumenau, Proßnitz, Aussee und Czernahora. In 
diesem Jahre war es, daß er zuerst die barmherzigen Brüder 
(Fratres misericordiae) aus Italien zu sich nach Feldsberg 
berief und ihnen dort das Spital einräumte. Ihre ordentliche 
bleibende Ansiedlung und Fundirung geschah erst später durch 
Karls Sohn und Nachfolger, den Fürsten Karl Eusebius. Im 
folgende» Jahre 1607 erkaufte er von Peter Katharin die Herr 
schaft Kunstadt um 50.000 Gulden'). Schon einige Jahre 
früher, als er noch Obersthofmeister bei Kaiser Rudolf in Prag 
war, schätzte der spanische Gesandte (zu gering) die Einkünfte 
aus seinen Gütern auf niehr denn 40.000 Thaler. 
>) Liechtenstein. Archiv H. §. 76. 
2);h. 5 10. 
s) Dd. 75. 
«) Dd. 74.
	        

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