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Streitigkeiten aller Art, welche aus den Confiscationen und in
Folge derselben aus den großen Vermögensänderungen, aus dein
Uebergang zahlloser Güter in neue Hände hervorgingen, noch
keineswegs abgeschlossen. Sie sollten durch die Anschuldigungen,
die den Fürsten persönlich trafen, und unter den obwaltenden
Umständen unausbleiblich treffen mußten, noch viel Aerger be-
reiteu. Seine große Aufgabe aber war mit der Niederwerfung
und Bestrafung der Rebellen, mit der Znrückführnng Böhmens
in einen ruhigen unb geordneten Zustand, so weit er nicht vom
äußeren Feinde getrübt wurde, erledigt. Die Zufriedenheit des
Kaisers mit der Lösung dieser Aufgabe bezeugt die Verleihung
des goldenen Vließes, die Ernennung zum Statthalter und die
Belafsung auf diesem Posten, auch nach Beendigung der Haupt
aufgabe, bis an seinen Tod.
Die Aufgabe, die dem Fürsten als Statthalter Böhmens
übrig blieb, war auch nachher, theils wegen des fortdauernden
Krieges, theils wegen aller der Streitfragen, welche der Auf
stand zurückgelassen hatte, immer noch eine schwierige und mühe
volle. Sorge und Arbeitslast wurden noch vermehrt durch die
Kümmernisse um seinen eigenen Besitz, der wiederholt von den
Einfällen feindlicher Truppen, selbst von der schlimmen Ein
quartierung der Wallensteinischen heimgesucht wurde und unter
ihren Verwüstungen fürchterlich litt.
Die Last seiner Arbeit zu erleichtern, hatte der Kaiser ihm
schon am 12. Mai 1623, als er selbst in Prag gewesen und im
Begriff stand sich wieder nach Nieder-Oesterreich zurückzubegeben,
ein Regierungs-Colleginin an die Seite gegeben. „Dahero die
hohe Nothdnrft erfordert", heißt es in dem Schreiben des Kaisers
an den Fürsten, „daß wie bishero von D: 8: mit sonderbarer
Fürsichtigkeit und Fleiß beschehen, also auch ins künftige von
derselben, bis zu (wills Gott) unserer bald glücklichen Wieder-
zurückknnft, das anvertraute aufgetragene Statthalteramt weiter
wohl versorgt und versehen werde. Diesemnach so sehen wir
gnädigst für gut an, daß Sie um so hohen Lasts willen, hinfüro