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politische Fragen zu verhandeln berechtigt sei, allein er sah sich
genöthigt, die Versammelten auf den nächsten Morgen wieder
einzuberufen.
Für die Nacht fürchtete man den angekündigten Ueberfall
und blieb, während jüngere Herren die Stadt durchritten, be
waffnet in einem Gasthof beisammen mit Vorberathung für den
nächsten Tag. Berka mußte am andern Morgen erst zur Ver
sammlung gerufen werden, da er von selber nicht erschien. Karl
von Liechtenstein war auch diesmal der Wortführer. Berka
weigerte sich entschieden, an den Berathungen Theil zu nehmen,
worauf ihm alle Klagepunkte, die man gegen ihn hatte, vor
gehalten wurden. Liechtenstein schloß mit der Erklärung, daß er
nicht länger im Amte bleiben könne, und forderte alle Beisitzer
des Landrechtes auf, aus den Schranken herauszutreten und sich
mit ihm und den Seinen zu vereinigen. So geschah es auch,
sie traten alle bis auf zwei heraus und bewiesen dadurch die
volle Einmüthigkeit der Partei. Die oberste Verwaltungsbehörde
des Landes billigte damit das Vorgehen der Landherren. Nicht
so gelang es, die Stadt Brünn zu gewinnen, ja die Herren
fühlten sogar ihre Sicherheit in der Stadt bedroht, und sie be
schlossen, sich in Austerlitz aufs Neue zu versammeln. Am Abend
des 8. März fuhren sie hinaus und hielten am 9. im Rath
hause eine Sitzung, wo Karl von Liechtenstein nebst drei anderen
Herren erwählt wurde, um über die Lage des Landes Bericht
zu erstatten. Nach ihrem Antrage wurde beschlossen, tausend
Reiter zum Schutz des Landes und zu eigener persönlicher Sicher
heit zu werben und eine neue Zusammenkunft von allen vier
Ständen am 13. April in Eibenschitz zu halten. Gleichzeitig
schrieben die Versammelten an den Kaiser, verlangten Berka's
Absetzung und beriefen sich auf jenen Artikel des Landfriedens
von 1579, der das Recht des Widerstandes bei Verfassungs-
Verletzungen gewährleiste. Sie versuchten ihre Rechtfertigung und
baten schließlich um die Bestätigung der beiden Frieden mit den
Ungarn und Türken. Gleichzeitig schrieben sie an die Böhmen