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Von der Reise Heinrichs von Liechtenstein nach Constan-
tinopel ist ein sehr ausführlicher Bericht vorhanden, der leider
mit der Ankunft in der türkischen Hauptstadt endet. Der Bericht
ist niedergeschrieben von einem der Begleiter Heinrichs, Melchior
Besolt, und abgedruckt in der „Neuwe Chronica Türckischer
Nation" (Frankfurt 1590) von Haus Lcwenklau von Amel-
beurn, welcher ebenfalls einer der Genossen dieser Fahrt war.
Letzteren hatte Heinrich schon auf frühen Jugendreisen in Be
sancon kennen gelernt und ihm seitdem eine freundschaftliche
Erinnerung bewahrt. Im Folgenden ist das Wesentlichste aus
dem Berichte mitgetheilt.
Das Gefolge Heinrichs von Liechtenstein bestand im Ganzen
aus etwa neunzig Personen. Unter den Herren, die ihn beglei
teten, befanden sich sein jüngerer Bruder Georg Hartmann,
zwei Freiherren von Dietrichstein, Karl und Wilhelm, ferner
Wolf Ungnad Freiherr zu Sonneck, Hans Ulrich von Starhem
berg, Sigmund Ludwig von Polheim, Hector von Eltz, Georg
Andreas von Buchheim und Andere, die sämmtlich an des Ge
sandten Tafel speisten. Zu ihnen gehörten auch Hans Lewenklau
und Melchior Besolt. Es waren dann weiter im Gefolge vier
Kammerjunker von Adel, unter benen auch ein Nürnberger Pa
trizier Burkhard Löffelholz von Kolberg, vierzehn jüngere Herren
vom Adel, unter ihnen ein Zedlitz und ein Redern, sodann ein
Stallmeister, Küchenmeister, Kellermeister, Dolmetsch, Tafeldecker,
Apotheker, Schmied, Schneider, eine Anzahl Köche, Riemer und
wer sonst auf so weiter Reise durch barbarisirte Länder nöthig
schien. Der Vorreiter und Kutscher waren vierunddreißig.
Es war am 26. August 1584, als sich der kaiserliche Ge
sandte vom Hofe und den Erzherzogen Ernst, Matthias und
Maximilian verabschiedete, worauf er am nächsten Tage im
Landhause zu Wien ein großes Abschiedsbanquet gab. Die Abfahrt
geschah aber erst am 30., und zwar wurde der erste Theil der
Reise zu Schiff auf der Donau zurückgelegt. Sonntag den
1. Septeinber traf man in Comorn ein und sendete Botschaft