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Oberster Stallmeister und Kammerherr des Erzherzogs Maxi
milian '), dessen Schicksal in Polen er theilte. Im Jahre 1087
nämlich war der Erzherzog Maximilian von einer Partei in
Polen zum König gewählt worden, während die andere Partei
den schwedischen Prinzen Sigismund erwählt hatte. Da dieser
durch widrige Winde an der Herüberkunft nach Polen eine Zeit
lang abgehalten war, so war Maximilian der erste, welcher bei
der Krönungsstadt Krakau anlangte. Diese aber hing der schwe
dischen Partei an, verweigerte dem Erzherzog den Einlaß und
mußte darum belagert werden. Mittlerweile war aber Sigismund
herübergekommen, die Gegenpartei hatte unter den: Großkanzler
Johann Zamoiski ein Heer gerüstet, dem der Erzherzog entgegen
rückte. Er sah aber nur zu bald, daß er zu schwach sei, wollte
sich auf schlesisches Gebiet zurückziehen, nahm aber dennoch die
Schlacht an. Die Reiter Maximilians schlugen Anfangs die
jenigen der Polen in die Flucht, wurden dann aber ihrerseits
von der Uebermacht der Polen geworfen. Maximilian mußte sich
mit den Seinen in die schlesische Stadt Pirschen, in deren Nähe
die Schlacht stattgefunden hatte, zurückziehen, wurde hier aber
mit solchem Nachdruck von den Polen belagert und bestürmt,
daß er sich bereits am folgenden Tage, am 25. Januar 1588,
ergeben mußte. Georg Erasmus von Liechtenstein hatte diese ganze
Unternehmung mitgemacht und theilte daher auch das Loos der
Gefangenschaft. So erhielt er auch in Gleichem im folgenden
Jahre die Freiheit, als Unterhandlungen zu einem Friedensschluß
zwischen Oesterreich und Polen führten, in Folge dessen der
Erzherzog ans seiner Gefangenschaft entlassen wurde 2 ).
Vor diesem unglücklichen Zuge nach Polen hatte Georg
Erasmus 1587 unter Commando des Lazarus Schwendi und
des Grafen von Salm in Ungarn gegen die Türken gekämpft
und sich dabei außerordentlich ausgezeichnet-'). In Folge dessen
>) z. s.
2 ) Khcven Hitler, Annales III. 609. 717.
3 ) Walberg, Genealogia.