Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

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Landtag, der sich gerade zu jener Zeit in Brünn versammelte, 
und dieser vereinte sich zn einer Fürbitte bei dem Kaiser, welcher 
auch Folge gegeben wurde. Die Bittschrift, die im Namen aller 
ausgestellt wurde, war von zwölf Herren und dreizehn Rittern 
unterschrieben, und unter den ersteren befand sich auch Hart 
mann von Liechtenstein'). Zwei Jahre später, 1580, nahm 
Hartmann thätigen Antheil an der Kirchenvisitation, welche die 
evangelischen Stände von Nieder-Oesterreich auf ihren eigenen 
Herrschaften und Gütern anordneten und zu welcher, wie bereits 
mben berührt worden, Dr. Bacmeister von Rostock berufen 
worden war. Die Visitation in dem Viertel unter dem Man 
hartsberg sollte zu Feldsberg, theils auch zu Enzersdorf im 
Langenthal abgehalten werden, und es waren dazu aus dem 
Herrenstande Hartman» von Liechtenstein und Wolf Christoph 
von Enzersdorf deputirt worden, und von Geistlichen außer dem 
Dr. Bacmeister und zweien anderen auch der Magister Bresnicerus, 
welcher damals, wie vorhin erwähnt, Pfarrer zn Feldsberg war. 
Es erging von Seiten der Stände eine Aufforderung an die 
Herren und Landleute, ihre Geistlichen zur Prüfung (es handelte 
sich besonders um den Streit über die Erbsünde) an den be 
zeichneten Ort zu senden und wenn möglich selber zugegen zu 
sein. Wie ebenfalls oben bei den Nachrichten über Wolfgang 
von Liechtenstein erwähnt worden, fand diese Visitation in dem 
Viertel unter dem Manhartsberg, welches zuletzt an die Reihe 
kam, in den Tagen vom 13. bis zum 22. September statt. Es 
werden dabei außer den Angehörigen des Hauses Liechtenstein 
auch die Althan, Ehzing, Hardegg, Herberstein, Hofkircher, Jör- 
ger, Landau, Bucheim, Rogendvrf, Salm, Traun, Zelking, 
Zinzendorf als Anhänger der Augsbnrgischen Confession genannt. 
Die Prüfungen begannen am 13. September zu Feldsberg unter 
Vorsitz von Hartmann von Liechtenstein als erstem Director. An 
diesem Tage wurden die folgenden Liechtensteinischen Pfarrer geprüft: 
') Gl » dely, Gesch. der böhm. Brüder, II. 217.
	        

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