Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

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früher der Herzog zu Lehen gehabt hatte ‘). Endlich treffen 
wir ihn noch 1220 zu Wien als den Zeugen einer Urkunde, 
in welcher Herzog Leopold VI. dem Kloster Altaich das dem 
selben von seinen Vorfahren ertheilte Privileg der Manthfrei- 
hcit erneuert * 2 * ). 
Dies ist wohl die letzte Nachricht, die sich auf Diet 
mar, den Vater Ulrichs des Minnesingers, bezieht; die späteren 
Erwähnungen dürften bereits seinem zweiten Sohne Dietmar, 
den wir später werden kennen lernen, angehören. Sein Tod 
dürfte in diese Zeit fallen, womit auch das Auftreten seiner 
Söhne übereinzustimmen scheint. Ob aber alle die Nachrichten, 
die wir hier aufgeführt haben, von 1165 an, sich auf den 
Vater Ulrichs allein beziehen, lassen wir dahingestellt. 
Außer den erwähnten Angehörigen des steirischen Hauses 
Liechtenstein stoßen wir bis zu jener Zeit, da mit Ulrich dem 
Minnesinger die Nachrichten zahlreicher und bestimmter werden, 
nur auf zwei Liechtensteiner in vereinzelten Erwähnungen. Der 
eine führt den Namen Ulrich, zubenannt „Lichtbrenne". 
Muchar ^) sagt, daß in admontischen Urkunden und Saal- 
büchern zahlreiche Ministerialen der steirischen Landesregenten 
erscheinen und zwar größtentheils aus der zweiten Hälfte des 
12. Jahrhunderts; unter diesen nennt er auch „Ulrich von 
Liechtenstein, zugenannt Lichtbrenne, zu Dreschmitz bei Lassing 
im Ennsthale". Der zweite ist ein Otto von Liechten 
stein, welcher im Jahre 1202, wie Muchar sagt 4 ), auch 
Marchwartsdorf an der Opplotnitz (directum dominium in 
villa Marchwartsdorf) besaß. Dieser Otto kann weder der 
-) Meiller, 120. Nr. 144. Muchar, V. 77. Fröhlich, II. 21. 
2) Meiller, 125. Nr. 162. Doch ist dieses Jahr 1220 fraglich, 
indem die Urkunde 1210 hat, was allerdings nicht richtig sein kann. Die 
gewöhnliche Annahme setzt Dictmar's Tod in das Jahr 1219. Vgl. die 
Anmerk, bei Meiller 258 (Sinnt. 391). Wir kommen in der Geschichte 
Ulrichs darauf zurück. 
3 ) II. 211. 
4) II. 171.
	        

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