Johann starb 1552 als kaiserlicher Rath nnd oberster Syndicus
in Mähren, nur um zwei Jahre von seinem jüngeren Bruder
Wolf Christoph überlebt. In seinem Testament setzte er seine
Söhne zu rechtmäßigen Erben aller seiner Güter ein, da sie
aber unmündig waren, gab er ihnen zum Vormund nicht seinen
Bruder Wolf Christoph, den nunmehrigen Aeltesten des Hauses,
sondern „aus besonderen Gründen" seinen Vetter Georg Hart
mann und bat die Röm. kais. Majestät als obersten Schutzherrn
aller Pupillen, da Georg Hartmann ohnehin mit der Verwaltung
seiner eigenen Güter viel zu thun habe, ihm von Amtswegen
seine Freunde Oswald Freiherrn von Eytzing, Andreas von
Bucheim und Joachim von Schönkirchen zu Beiständen zu geben.
Seiner Gemahlin erlaubte er bis zur Mündigkeit seiner Kinder
Eisgrub zu bewohnen und zu genießen, auch seine Tochter Mag
dalena aus erster Ehe solle bei ihr bleiben. Seinen Leib hieß
er zu Eisgrub in der Kirche vor dem Predigtstuhl begraben >).
Wolf Christoph war im Jahre 1511 geboren. Damit
stimmt, daß die erste urkundliche Nachricht von ihm in das Jahr
1536 fällt; sie betrifft den Versatz von Eisgrub, der schon oben
bei Johann erwähnt worden. Auch sonst ist seiner schon mehr
fach in den Familienverträgen gedacht worden. Im Jahre 1539
hatte Wolf Christoph die Ehre, den König Ferdinand bei Ge
legenheit einer Durchreise auf Nikolsburg zu bewirthen. Der
König übernachtete auf dem Schlosse, und gab dann, um sich
der ritterlichen Hausfrau für die gute Aufnahme erkenntlich zu
beweisen, den Auftrag (17. April 1539) achtzehn Ellen Atlas
zu kaufen und derselben als Präsent zu schicken ch. Aus einem
Schreiben Wolf Christophs wegen Bezahlung der ihm unter
stehenden Reiterei voin Januar 1547 ersehen wir, daß derselbe
in diesem geschichtlich so denkwürdigen Jahre militärisch in den
Diensten König Ferdinands stand 3 ). Im Februar 1549 schritten
>) G. 31.
2 ) Archiv des Finanzminist.
3 ) Ebendaselbst.