Mehl und Käse, in Fässern verpackt, zog er über das Gebirge
in das Thal zwischen Bergamo und Brescia und machte großen
Ranch und Feuer bei Tag und Nacht, damit die Belagerten in
der Stadt Verona sähen, daß die Hülfe im Anzüge sei; über
dies gelang es Georg,. durch die Bauern Briefe in die Stadt
zu senden, welche seine Ankunft meldeten. Daraufhin machten
noch die Belagerten einen Ausfall in das feindliche Lager, tödte-
ten viele Leute und kehrten mit erbeuteten: Proviant in die Stadt
zurück. Da die Franzosen also die Besatzung in der Stadt un
überwindlich sahen und ein neues deutsches Kriegsvolk im An
marsch wußten, hoben sie die Belagerung auf und zogen ab.
Georg aber zog mit allen seinen Truppen und allem Proviant
in die befreite Stadt ein. In Verona blieb er sodann wenige Tage,
wechselte einige Fähnlein Kriegsvolk und kehrte wieder nach
Deutschland zurück, nachdem er seinen Auftrag in vollständig
gelungener Weise ausgeführt hatte').
Dies war, so viel wie wir wissen, die letzte Waffcnthat
aus dem Kriegslebeu Georgs, das ihn zum langjährigen Waffen-
genosseu und Freunde der Kriegshelden jener Zeit, eines Fronds-
bcrg, der Embser, Landau, Salm, Rogendorf u. a. gemacht
hatte. Zwar macht ihn eine schriftliche Nachricht zu einem ober
sten Hauptmann bei der Belagerung von Wien im Jahre 1529 * 2 );
es war aber wohl nur die Noth des Vaterlandes, welche den
von den Anstrengungen zahlreicher Feldzüge im späteren Alter
geschwächten Kriegsmann wieder zu den Waffen rief. Dagegen
betheiligte er sich im Jahre 1519 an den politischen Händeln
seines engeren Vaterlandes nach dem Tode Kaiser Maximilians.
Als die Landstände die von demselben eingesetzte Regentschaft nicht
anerkennen wollten und eine Gesandtschaft an ihren neuen Herrn,
den König Karl, nach Spanien schickten, zeichnete Georg mit
den Aebten von Lambach und Willering, mit dem Grafen Georg
') Reißner, a. a. O. 24.
2 ) Walberg, Genealogia.