499
dene Fehde fürchterlich verwüstet wurde. Namentlich waren es die
Schweizer Söldner im Dienste des Erzbischofs Bernhard, die im
Lande wütheten, so daß endlich die Bürger und Bauern unter An
führung Christophs sich erhoben und sammelten, über die Söldner
herfielen und ihrer so viele erschlugen, daß kaum zehn entrannen ').
Wann Christoph wieder auf die Seite des Königs Matthias
getreten, können wir nicht sagen; wahrscheinlich geschah es erst
nach der Einnahme Wiens durch die Ungarn, denn nachher noch
wurde Feldsberg von den Ungarn mit Gewalt bezwungen * 2 ). Es
blieb den Liechtensteinern auch schwerlich eine andere Wahl. Oester
reich und Mähren waren in den Händen des Königs Matthias,
der noch dazu mit König Wladislaw von Böhmen zu Jglau
i486 ein Bündniß gegen den Kaiser schloß. Dieser war draußen
im Reich und schien seine Erblandc aufgegeben zu haben; Maxi
milian, der römische König, war in den Niederlanden festgehalten,
und so stand nirgends Hülfe und Besserung in Aussicht. Wahr
scheinlich war es Christoph, welcher der Zusammenkunft in Jglau
beiwohnte, und nicht Heinrich 3 4 ). In diesem Jahre erhielt er auch
von Matthias die Belehnung mit Nikolsburg und den übrigen
mährischen Lehens. Christoph war auch bei dem mährischen Land
tage anwesend, den Matthias in dem gleichen Jähre zur Schlich
tung der Streitigkeiten unter dem Adel selbst und zwischen Adel
und Bürger zu Brünn abhielt 5 ).
Im nachfolgenden Jahre scheint Christoph den Krieg gegen
die Kaiserlichen in Oberösterreich geführt zu haben, bis des Kaisers
Hauptmann im Lande ob der Enns, Gotthard von Stahremberg
einen Waffenstillstand mit ihm abschloß, in welchem alle Leute,
Unterthanen, Schlösser und Ortschaften Christophs mit inbegriffen
waren. Der Kaiser gab seine Genehmigung dazu zu Nürnberg
-) Kurz, K. Friede. IV. 2. Bd. 161.
2 ) Lichnowsky, VIII. 117.
3 ) Pilcirz, Mor. hist. II. 104; Pessina, Mars Mor. 895 — nen
nen, wie oben erwähnt, Heinrich.
4 ) Liecht. Archiv B. 59.
5 ) Pessina, o. a. O. 889.
32