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Gesandten auf den Reichstag zu Frankfurt ernannt, wo ebenfalls
die Türkennoth und der Kreuzzug nach dem Fall des byzantini
schen Bollwerks besprochen werden sollte ').
In der nächstfolgenden Zeit scheint Christoph eine Weile
vor der Bedeutung seiner Brüder zurückgetreten zu sein, und er
wird zumeist auch nur mit diesen genannt. 1460 erhielt er mit
ihnen durch König Georg von Böhmen die Bestätigung der mäh
rischen Freiheiten und Privilegien. Bis zum Jahre 1470 nennt
ihn einigemal das liechtensteinische Archiv in unbedeutenden An
gelegenheiten. 1471, von welcher Zeit an er wieder in die öffent
lichen Angelegenheiten Oesterreichs eintritt, soll er bereits von
König Matthias die Landmarschallswürde erhalten haben, in wel
chem Amte er später erst von Kaiser Friedrich bestätigt tourbe 4 ).
Im folgenden Jahre gab ihm der König eine Verschreibung über
alles, was er für das Schloß Teinitz, das er für den Kaiser in
seine Gewalt gebracht und dann gekauft hatte, ausgegeben und
daran verbaut; ohne Rückzahlung dieser Summen sei er nicht
verpflichtet das Schloß zurückzugeben. Die Eroberung und den
Kauf des Schlosses hatte er wahrscheinlich mit seinem Bruder-
Heinrich zugleich gemacht, wie aus einer oben mitgetheilten Nach
richt von demselben Jahre zu ersehen, wonach König Matthias
dasselbe Schloß an Heinrich erblich zuspracht).
Im Jahre 1474 wird Christophs Name bedeutungsvoll in
einer böhmisch-österreichischen Gränzfehde genannt, die sich vor
zugsweise um das Schloß Hörschlag erhob. Die Streitenden
waren auf der einen Seite böhmische Herren, insbesondere
Heinrich Zinispan und Leo von Rosenthal, auf der anderen
Seite die österreichischen Herren Graf Georg von Schaumberg,
Gotthard von Stahremberg, Christoph von Zelking u. a. Am
20. September 1474 schlossen beide Theile einen vorläufigen
') Pessin a, Mars Morav. 672.
2) Wnrrnbrand 207; wohl eine Verwechslung mit dem Jahre
1487, in welchem Christoph die Würde sonst znm zweiten Male von Mat
thias erhalten hätte.
3 ) Liecht. Archiv ï. 43.
Falke. Liechtenstein. ^2