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fl Pre UN Huber, Ann. Styrenses 108.
Beschädigungen erlitt. Die vorhandenen Urkunden, welche den
Streit berühren, betreffen zumal das Schloß Güssing, das
nicht Veranlassung gewesen, sondern erst im Verlauf des Krieges
zum Streitpunkt geworden zu sein scheint. Wahrscheinlich lagen
die Ursachen in den großen politischen Verhältnissen und zumal
in den Differenzen zwischen Kaiser Friedrich und König Ladislaus,
zu welchem letzteren die Herren von Liechtenstein wie früher so
auch jetzt hielten.
Eine dieser Differenzen betraf die Stadt Steier, welche zu
den Erblanden des Königs Ladislaus gehörte, aber von der
Königin Elisabeth her in der Pfandschast des Kaisers stand und
diesem gehuldigt hatte. Ladislaus verlangte die Stadt zurück und
die Bürger waren damit einverstanden und wollten ihm huldigen,
forderten aber vom Kaiser die Entbindung von ihrem Eide.
Dieser weigerte sich dessen, schrieb vielmehr Briefe auf Briefe
und ermahnte die Bürger, ihrem Eide treu zu bleiben. Er hatte
zudem seine Besatzung in Stadt und Schloß, die unter dem Be
fehl des Pflegers Hans von Neideck stand. Ladislaus hatte meh
rere Jahre vergebens versucht durch Vertrag und Verhandlungen
zu seinem Rechte zu kommen. Als er endlich sah, daß er in
dieser Weise nichts ausrichten würde, sammelte er Truppen, die
er unter den Befehl Heinrichs von Liechtenstein als seines Haupt
manns stellte. Es war im Jahre 1455, als dieser mit seinen
Unterbefehlshabern Nabuchodonosor Anckenreiter von Scharffenstein,
Wilhelm Pirckheimer, Heinrich von Machowitz, Schweickart von
Gräving, Hans Probeck und anderen Offizieren vor Steier zog
und sich des Schlosses mit Gewalt bemächtigte. Aller Wider
stand des kaiserlichen Pflegers war vergebens. Heinrich be
hauptete Schloß und Stadt und behielt sie mehrere Jahre für
Ladislaus als dessen Hauptmann *). Erst 1459, also nach dem
Tode seines jungen Königs, übergab er es an den Erzherzog
Albrecht, der ihn für alle Ansprüche und Forderungen, die er