Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

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undzwanzig Auserwählten, welche darüber mit König Friedrich 
und seinen Räthen verhandelten '). Wahrscheinlich wird er auch 
mit den Seinen an dem Kriegszuge, der nicht ohne Energie bis 
auf ungarisches Gebiet hinausgeführt wurde, theilgenommen haben. 
Der eigentliche Streit zwischen den Ständen Oesterreichs 
und König Friedrich brach im Jahre 1451 ans, als dieser sich 
zur Kaiserkrönung, sowie zur Abholung seiner Gemahlin nach 
Italien begeben wollte, den jungen Ladislaus mitzunehmen ge 
dachte und für die Zeit seiner Abwesenheit eine Regentschaft ein 
setzte, ohne über die Persönlichkeiten die Stände zu befragen. 
Privatleidenschaft mischte sich hinein und schürte das Feuer, indem 
der mächtige und eifrige Ulrich Eitzinger von Eitzing, des Landes 
ehemaliger Hubmeister und bis dahin einflußreich im Rathe des 
Königs Friedrich, sich von dem letzteren bei dem Ankauf der ihm 
früher zugesagten Güter des Herzogs Albrecht beleidigt und ver 
kürzt glaubte. Die Brüder Eitzinger hatten damals Gränzstrei- 
tigkeiten mit den Herren von Liechtenstein und die Schlichtung 
derselben gab für sie den Vorwand, zu Mailberg (auch Martberg 
genannt) an der mährischen Gränze eine Versammlung verschie 
dener, insbesondere der benachbarten Herren vom Adel zu veran 
lassen. Von den Liechtensteinern waren die Brüder Johann und 
Heinrich und ihr Vetter Wilhelm dabei. Die Versammelten be 
schlossen eine Deputation nach Neustadt zu schicken und dem 
König Friedrich ihre Beschwerden und Wünsche vorzutragen. Sie 
setzten aber auch zugleich eine Erklärung auf, datirt vom 14. Octo 
ber 1451 und gesiegelt von neununddreißig Personen, unter denen 
wir die Siegel von Heinrich und Wilhelm von Liechtenstein fin 
den. In dieser Erklärung sagen sie zunächst, daß seit König 
Albrechts Tod seine Lande in große Unruhe und Verwirrung 
gekommen seien, durch feindliche Uebcrfälle und Räubereien zu 
leiden haben und überhaupt zerrüttet und herabgekommen seien, 
der Erbherr aber stets außer dem Lande sei. Da nun der römische 
') Kollar, Analecta Vind. II. 1369,
	        

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