Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

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Brüder Christoph und Georg zu Mistelbach gestiftet hatten, wegen 
Baufälligkeit des Schlosses nach dem Spital zu Feldsberg über 
tragen^). Dies war das Todesjahr Georgs, für dessen Kinder 
Christoph zu Vormündern Georg von Buchheim und Johann 
von Bernstein bestellte 2 ), während er mit der Wittwe desselben 
Hedwig von Pottendorf einen Vertrag machte, wonach sie ver 
sprach, gegen Zahlung von jährlich hundert Pfund Wiener Pfen 
nige ihr Lebenlang zu Nicotsburg zu bleiben, nicht wieder zu 
heirathen und bei ihrem Tode alle ihre fahrende Habe und 
Kleinodien ihren Kindern und dem Stamm und Haus der Liechten 
steiner zu hinterlassen 3 ). 
Christoph überlebte seinen Bruder nicht lange, doch war 
er noch im Jahre seines Todes thätig für den Kaiser Friedrich. 
Die Fehden und Unruhen an der mährisch-österreichischen Gränze, 
worunter insbesonders die liechtensteinischen Besitzungen leiden 
mußten, nahmen kein Ende. Ein jeder der österreichischen Herren 
suchte sich ans eigene Hand durch Vertheidigung und Wiederver 
geltung zu helfen, doch fanden die mährischen Unruhestifter und 
Räuber im eigenen Lande hinlänglichen Schutz. Der Kaiser, 
überall anderswo beschäftigt und festgehalten, suchte endlich durch 
Verhandlung mit den mährischen Landständen zum Ziele zu kom 
men und Frieden und Ruhe herbeizuführen und ordnete zu diesem 
Zwecke eine Anzahl Bevollmächtigte ab, nämlich Christoph von 
Liechtenstein, kaiserlichen Rath, den Landmarschall von Oesterreich 
Rüdiger von Stahrcmberg, den Abt von Geras, den Pröpsten 
von Klosterneuburg, Georg von Bnchheim, Sigmund von Eber 
storf, Ulrich Eizinger von Eizing, Wilhelm Ebser, Niclas Truchseß 
zu Stetz und zwei Bürger von Wien Andreas Hilbrand und 
Reinhard Zettlinger. Die Vollmacht war am 2. März 1445 
ausgestellt, die Verhandlungen begannen zu Znaim am 7. März. 
Es wurden insbesondere von österreichischer Seite gegen Hanö 
■) Liecht. Archiv Bb. 15. 
2) G. 18. 
3) L. * 15, Fol. 311.
	        

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