Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

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nealogen irrthümlich sind, geht aus einer Menge urkundlicher 
Stellen hervor. Es treten auch die beiden Brüder Johann und 
Ulrich zum ersten Mal 1412, also mit oder seit dem Tode ihres 
Vaters auf, und ebenso beginnt das andere Brüderpaar seine 
Rolle mit 1418, dem Todesjahr Heinrichs V. 
Vom Jahre 1412 bis 1427 werden die beiden Brüder 
Johann IV. und Ulrich häufig, fast von Jahr zu Jahr, erwähnt, 
allein beständig zuerst mit beiden Oheimen, sodann mit Hartneid 
allein, durch dessen Ansehen sie gedeckt werden, so daß sie nicht 
zu selbstständiger Bedeutung, wenigstens in politischer Beziehung, 
gelangt zu sein scheinen. Die Erwähnungen, bezüglich welcher 
wir auf die Geschichte Hartneids zurückverweisen, drehen sich um 
Kauf, Erwerbung und Belehnung. Das Todesjahr Hartneids 
scheint auch das ihrige gewesen zu sein, denn nach 1427 werden 
sie nicht mehr erwähnt. Doch sie überlebten beide ihren Oheim, 
denn noch im genannten Jahre (4. Juni) erscheinen sie mit ihren 
beiden Vettern als alleinige Vertreter des Hauses und zwar als 
Vormünder der beiden hinterlassenen unmündigen Kinder desselben 
Anna und Matthäus. In deren Namen verzichten sie auf den 
Burgstall Altenhofen, welchen Hartneid an Reinprecht von Wallsee, 
seinen Schwiegersohn, verkauft hatte, nachdem dieser deni früheren 
Kanfschilling noch 680 Pfund beigefügt *). Das ist die letzte 
Erwähnung beider. Ulrichs Wittwe Ursula, eine Tochter Ulrichs 
von Stubenberg, kommt 1446 vor, in welchem Jahre ihr Vater 
für die Ausbezahlung des ihr bedungenen Heirathsgutes durch 
die Liechtensteiner quittirte * 2 ). 
Christoph II. und Georg IV., den beiden bedeutenderen 
Söhnen Heinrichs V. 3 ), erging es Anfangs wie ihren Vettern: 
sie werden die zwanziger Jahre hindurch nur mit ihrem Oheim 
Hartneid genannt, der nach Alter und Ansehen vorzugsweise das 
Haus repräsentirte. Wir übergehen diese Erwähnungen; die erste 
J ) Notizblatt 1852. Nr. 263; vgl. Liecht. Archiv M. 9. 
-) Liecht. Archiv Dd. 33. 
3 ) Ueber den dritten Bruder Heinrich VI. s. weiter unten.
	        

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