Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

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und im Bündniß mit dem Grafen von Hardeck vom Jahr 1399 
wird er noch gar nicht erwähnt, wohl aber 1403 im Bündniß 
mit König Wenzel. In demselben Jahre erhielt er sammt seinen 
beiden Vettern durch Vermächtniß seines Stiefvaters Alber Stuchs 
von Trautmannsdorf, mit dem sich Hartneids IV. Wittwe Afra 
wieder vermählt hatte, die halbe Feste zu Hagenberg und das halbe 
Hans zu Gnandorf '). Im Jahre 1406 leistete er mit seiner 
Mutter Afra Verzicht ans alle Ansprüche, die letztere an Otto 
von Meißau zu machen hatte * 2 ), überließ ihr aber mit sei 
nen Vettern alle ihre Nutzungen, Gülten und Güter, theils 
österreichische, theils passauische, theils freieigene Güter, wie 
Kätzelsthal, zu Ober- und Nieder-Eibesthal, Mistelbach und 
Poisdorf, ihr Leben lang zu haben und zu genießen^). 
Hartneid vermählte sich mit Dorothea, einer der Erbtöchter 
des Hauses der Capellen. Eberhard II., der letzte dieses viel 
genannten, angesehenen und begüterten Geschlechts starb im Jahre 
1406 (oder 1408) nur mit Hinterlassung zweier Töchter, der 
genannten Dorothea und Wilburg, welche an Georg von Dachs 
berg verheirathet gewesen war. Eine dritte Tochter Margaretha 
war mit Hartneids älterem Bruder Johann II. vermählt gewesen, 
aber wie dieser früh gestorben, sodaß ihr zu erhoffendes Erbe 
den beiden Schwestern zufiel. Bei der Theilung kamen Steieregg, 
Klingenberg, Schwertberg (die Besitzungen der Capellen waren 
vorzugsweise oberösterreichisch) an Hartneid von Liechtenstein. Es 
wurden aber auch noch andere Ansprüche geltend gemacht, z. B. 
von den Wallseern, Ansprüche, die in dem bereits vorhin er 
wähnten Streit des Hauses Liechtenstein mit Reinprecht von 
Wallsee mitspielen. 
Reinprecht war von Eberhard von Capellen zum Testa 
mentsvollstrecker ernannt worden und kam darüber mit den beiden 
Erbtöchtern in Streit. Er machte aber auch seinerseits selbst auf 
>) Liccht. Archiv. O. 22. 
2) Dt. 6. 
2) G. 15.
	        

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