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Jahre 1412 schloß der Burggraf mit Otto von Meißau als
Schiedsrichter eine lange Fehde der Lichtensteiner mit den Brüdern
Georg und Otto von Paltendorf, in die schon Matthias verwickelt
gewesen war; die Paltendorfer mußten darnach den Liechtenstei
nern zu Diensten sein mit ihren Spießen, ausgenommen gegen
den Landesfürsten ] ).
Heinrich V. starb im Jahre 1418. Nach der letzten Nach
richt von ihm aus diesem Jahre kaufte er mit seinem Vetter
Hartneid von Sigmund dem Finkensteiner einen Weingarten, ver
schiedene Aecker und Wiesen in Sinabrunn 2 ). Noch in demselben
Jahre nennt sich seine Gemahlin Anna, Alberts von Zelking
Tochter, seine Wittwe; in einer Urkunde quittirt sie an Hartneid
ihre wittibliche Abfertigung 3 ). Sie verheiratete sich später
zum zweiten Male mit Rudolf IV. von Liechtenstein-Murau,
als dessen Wittwe sie im Jahr 144l vorkommt ft.
Hartneid V.
Mit Heinrich V. haben wir die Reihe der Söhne Hart
neids III. abgeschlossen und kommen nun zu den Kindern seines
Bruders Hartneids IV. oder des jüngeren. In der Urkunde von
1395 werden als solche Johann (III.) Hartneid (V.) und Ka
tharina erwähnt, alle damals noch jung; ihre Mutter war Afra
von Wallsee. Von dem ältesten der Brüder Johann III. kön
nen wir weiter nichts nachweisen, und er ist wohl alsbald da
mals, gleichzeitig mit seinem Vater, gestorben. Von Bedeutung
aber wurde Hartneid V. und wir haben ihn schon öfter in
Verbindung mit seinen Vettern, die er überlebte, zu nennen ge
habt. Im Jahre 1401 heißt er in dem Urtheilsspruch über den
Streit mit Elsbeth und Johann von Stubenberg noch unmündig
9 Liecht. Archiv. F. 36.
2) H. f 13 Fol. 130.
3 ) Dd. 23.
4 ) Notizblatt 1859, 354 Nr. 461.