Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

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sein. Auch über die sechshundert Pfund, die ebenfalls in der ge 
nannten Summe mit inbegriffen waren, enthielt der Vertrag eine 
vollständig entsprechende Bestimmung. Sie bildeten Elisabethens 
Heimsteuer und fielen an ihre eigene Familie, an die Buchheim, 
zurück, als Johann von Stubenberg im Jahre 1414 starb '). 
Das war die letzte Erinnerung an den langen Streit. 
Neben dieser Stubenberger Angelegenheit gingen andere 
Streitigkeiten einher mit Wallsee und Buchheim, vorzugsweise 
veranlaßt durch Hartneids Berheirathung mit Dorothea, einer der 
Erbtöchter des Capellen, worauf wir später zurückkommen werden. 
In allen, solchen Angelegenheiten handeln die beiden Brüder stets 
gemeinsam mit ihrem Vetter Hartneid als Vertreter des Hauses. 
Inzwischen war Johann von Liechtenstein in bedeutender 
Weise in jene großen Streitigkeiten verwickelt worden, welche 
zwischen König Wenzel und seinem Bruder König Sigmund von 
Ungarn, den Markgrafen Jobst und Prokop von Mähren und 
Herzog Albrecht von Oesterreich obwalteten. König Sigmund 
hatte im April 1402 den Markgrafen Prokop und sodann auch 
im Juni den König Wenzel selbst, von dem er erst zu seinem 
Stellvertreter und Reichsverweser ernannt worden war, zu Prag 
gefangen genommen. Beide Gefangenen führte er sodann nach 
dem festen Schlosse Schaumberg bei Efferding an der Donau 
und nach mehrwöchentlichem Aufenthalt daselbst übergab er sie 
den Herzogen Albrecht und Wilhelm von Oesterreich, die also 
mit ihm im Einverstündniß sein mußten. Prokop wurde später 
nach Preßburg abgeführt, König Wenzel aber in der Burg zu 
Wien und dann in einem Hanse mit Kienmarkt gefangen gehalten 
und bewacht. Sein Schicksal erleichterte sich, als er bei einer 
Anwesenheit Sigmunds in Wien auf alle Bedingungen desselben 
einging und alle Forderungen zugestand; die Freiheit aber erhielt 
er nicht zurück. Da fand er Freunde, mit deren Hülfe er sie sich 
selbst verschaffte. 
> Notizbl., a. a. O. 297 Nr. 353.
	        

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