Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

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Johann I. die letzte Nachricht aus dem Jahre 1385 datirt. Graf 
Hermann hatte dem Liechtensteiner die Feste Wehlem genommen 
und dieser ihm einen Pfarrer im Schelkthale gefangen gesetzt l ). 
Im folgenden Jahre heirathete^) Johann Margaretha, Tochter 
Eberhards von Capellen, die aber wahrscheinlich früh starb; 
seine zweite Gemahlin Agnes von Kuenring, Tochter Neidharts, 
sollte ihn überleben. 1394 und 1395 erscheint Johann II. wie 
derholt im großen Prozeß mit Herzog Albrecht, 1395 wird er 
auch im Kauf des Gutes Wachenau als Hans der jüngere aus 
drücklich erwähnt. Das obenerwähnte Bündniß mit dem Burg 
grafen von Hardeck schloß er in Gemeinsamkeit mit seinem Bru 
der Matthias. 
Vielleicht bezog sich dieses Bündniß schon auf eine lang 
wierige Fehde, welche die Herren von Liechtenstein seit dieser 
Zeit mit den Stubenbergern zu führen hatten. Die kriegerischen 
Einzelheiten und Wechselfälle dieses Kampfes sind uns nicht be 
kannt, in jedem Fall ist es mehrfach zu Waffengewalt gekommen, 
wie die Urkunden wenigstens andeuten. Die erste und hauptsäch 
lichste Ursache lag in Erbschastsangelegenheiten, dadurch veranlaßt, 
daß die Wittwe Johanns des Hofmeisters, Elisabeth von Buch 
heim, nicht lange nach dessen Tode Johann von Stubenberg 
heirathete und nun an das Haus Liechtenstein eine Reihe von 
Ansprüchen erhob, die nicht blos ihre Morgengabe, ihr eigenes 
Erbtheil, das noch theilweise aus der Rauhensteinischen Verlassen 
schaft herrührte, sondern auch viele liechtensteinische Güter betra 
fen, die ihr Gemahl ihr geschenkt haben sollte. Die erste Urkunde, 
die mit dieser ganzen Angelegenheit in Berührung steht, datirt 
vom 5. Juni 1399, an welchem Tage sie ihrem Gemahl Hans von 
Stubenberg zu ihrer Heimsteuer und Morgengabe 2000 Pfund 
Wiener Pfennige gibt, von denen 800 ihres rechten Satzes auf 
der Stadt Feldsberg sind; den Rest erhält er baar zum Anle- * 2 
1) Lichnowsky IV. Regg. 2332. 
2 ) Liecht. Archiv. M. 4. 
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