Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

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sechsjährigen Krieg. Sie wurden von den Truppen des Bischofs 
in demselben Jahre 1404 geschlagen und Spina, ihre feste Burg 
in Jndicarien, wurde gebrochen. Sodann verglichen sie sich und 
erhielten vom Bischof das Verlorne wieder zurück. Ebenso hatte 
Georg eine Fehde mit den Herren von Castronuovo zu Caldo- 
nazzo, welche der Fürst von Carrara vermittelte, nachdem 3Etco 
von Castronuovo gefangen genommen war. Der Fürst kam mit 
Licos Sohn Jacob nach Riva, wo sich grade damals der Bischof 
befand, und es kam dann ein Friede zu Stande, wofür der 
Fürst von Carrara die Bürgschaft übernahm'). 
Mit den Herzogen von Oesterreich als Grafen von Tirol 
war allerdings unter Georgs Vorgänger mit Herzog Rudolf das 
Verhältniß des Bisthums zu Tirol genau bestimmt worden. 
Albrecht von Ortenburg hatte für sich und seine Nachfolger auf 
dem bischöflichen Stuhle versprochen, den Herzogen als Grafen 
von Tirol gegen Jedermann außer dem Papste beizustehen; weder 
er noch seine Nachfolger sollten Burggrafen, Pfleger und Räthe 
ohne Wissen und Willen der Herzoge von Oesterreich ernennen, 
und die Ernannten sollten schwören, den Herzogen und ihren 
Nachkommen gehorsam und gewärtig zu sein, selbst wenn der 
Bischof sich wider Tirol empören sollte. Der Bischof sollte ferner 
den Hauptmann seines Hochstifts nur nach Rath und Willen der 
Herzoge von Oesterreich ernennen und auch dieser sollte denselben 
Treue und Gehorsam schwören. Die Unterthanen und Lehnsleute 
des Stifts sollten, wenn das Stift sich dem Fürsten widersetzen 
sollte, dem letzteren anhangen und ihrer Pflichten gegen das erstere 
in diesem Falle entlassen sein. Solche und andere ähnliche Be 
stimmungen des Vertrags mußten bei einem Charakter wie der 
des Bischofs Georg war, der so eifersüchtig auf seine Macht und 
sein Ansehen hielt, nothwendig Conflicte herbeiführen, zu denen 
Gelegenheit nicht fehlte. Der Streit, den der Bischof mit den 
Bürgern seiner Stadt Trient hatte, führte den Ausbruch herbei. 
') Brandis, Tirol tinter Friedrich v. Oesterreich 30 ff.
	        

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