Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

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schadet ihrer Rechte und Privilegien. Damit der Kanzler in 
dieses Vorgehen einwilligte und die Streitsache beigelegt werde, 
verwendeten sich bei ihm die artistischen Magister Johann von 
Rnspach und Johann von Bremen mit Zuziehung des theolo 
gischen Professors Heinrich von Langenstein. Diese brachten endlich 
eine vermittelnde Uebereinkunft zu Stande, nach welcher der 
Kanzler den Tag und die Prüfungsmagister zu bestimmen hatte: 
letztere sollten sodann die Geprüften der Facultät vorstellen zur 
Approbirung und zur Anempfehlung für die Licenzertheilung 
durch den Kanzler. Demgemäß wurde den pro lioontià ge 
prüften artistischen Baccalarien am 3l. Mai 1385 in Gegen 
wart des genannten theologischen Doctors Heinrich von Langen- 
stcin als des Stellvertreters des Kanzlers der Licentiatengrad 
ertheilt '). 
Die Stellung zur Universität gab Georg auf, als er im 
Jähre 1390 zum Bischof von Trient gewählt wurde und an 
seinen Bischofssitz abging. Von dieser Zeit an war er einstweilen 
ganz in die Tiroler Landesangelegenheiten und in die Affairen 
seines Bisthums verwickelt, so daß er Familie und Heimat ent 
zogen war. Nur im Jahre 1395 konnte auch er dem Unglück, 
welches das ganze Haus betroffen, nicht ganz entgehen, denn 
Herzog Albrecht hatte, wie wir das gesehen haben, ganz aus 
drücklich seine Zustimmung zu dem Spruche verlangt, welche der 
Familie den größten Theil ihrer Besitzungen entriß. Im nächsten 
Jahre 1396 rief ihn Johann von Liechtenstein, sein Oheim, noch 
einmal zum Schiedsrichter an in einem Streite mit Joseph von 
Sternberg über verschiedene Güteransprüche. Der Spruch des 
Bischofs Georg, den er zugleich mit Sterneck von Sternberg, 
genannt von der Lucken, füllte, ist im liechtensteinischen Archiv 
vorhanden^). 
Das Bisthum Trient, das dem bisherigen Dompropsten 
Georg allerdings eine höchst bedeutende und einflußreiche, eine 
>) Aschbach, Gesch. der Wiener Univers. 112. 
2 ) Liecht. Archiv F. 11.
	        

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