den Adel seines Blutes verrathen, brachten die Ritter, die mit
unschuldiger, wohlmeinender List in seinem Gepäcke geforscht, an
goldener Kette das Wappenschild von Liechtenstein in den er-
staunten und freudig zujauchzenden Kreis. König Karl ernannte
Christoph an diesem für den Ruhm der liechtensteinischen Kriegs
tugend ewig unvergeßlichen Tage zu seinem geheimen Rath und
Feldobersten mit einer Bestallung jährlicher tausend Kronen, die
Christoph auch nach seiner Heimkehr ins Vaterland erhielt, bis
an seinen Tod, der (1393) im nämlichen Jahre erfolgte, als
jene unglückselige Maskerade Karl VI. in unheilbaren Wahnsinn,
die Britten ans den Giebel des Glücks, Frankreich an den Rand
des Untergangs brachte."
In diesem letzteren Umstande, tm Jahre des Todes, irrt
allerdings Hormayr, wie wir bereits gesehen haben; die Thaten
Christophs in Frankreich haben aber ihre gute historische Grund
lage, denn umsonst würde ihm nicht der König die bedeutende
Pension bewilligt haben, die urkundlich beglaubigt ist. Noch nach
Christophs Tode machten seine Erben Ansprüche aus die Zahlung,
denn im Jahr 1421 überlieferte Hartncid von Liechtenstein den
Originalbrief König Karls von Frankreich für Christoph von
Liechtenstein, „darin er ihm jährlich 1000 französische Kronen
sein Leben lang zu geben versprochen an Konrad von Weinsberg,
des heiligen römischen Reichs Erbkämmerer, und dieser stellte einen
Revers darüber aus, daß er solche ausständige tausend Kronen
an seiner Statt einbringen oder den Originalbrief zurückgeben
wolle" ')• Nach obiger Darstellung Hormayrs wäre die Reise Chri
stophs nach Frankreich bereits im Jahr 1369, dem Todesjahr
Peters des Grausamen von Kastilien, erfolgt, und seine Thaten
würden zwischen diesem Jahre und 1376, dem Todesjahr des
schwarzen Prinzen, stattgefunden haben, also in der Zeit jugend
lich männlicher Kraft. Im Jahre 1377 konnte er allerdings
wieder zurück in Oesterreich sein, um den Zug Herzog Albrechts
gegen die Preußen mitzumachen.
') Liecht. Archiv Bb. 9. 10.